14.6.15

19 x Smartphone-Recycling


Die exponentielle Entwicklung der Rechenleistung beschert uns unfassbare Möglichkeiten. In den 80er und 90er Jahren ging es noch gemächlich voran, von den 0,98 Megahertz (Mhz) eines C64 bis zu den sieben MHz eines Amiga vergingen immerhin drei Jahre. Doch nun geht es jetzt Schlag auf Schlag; für 160 Euronen bekommt man heute ein Smartphone, das von acht (!) Prozessoren mit jeweils (!) 1400 (!) Mhz angetrieben wird. Das bedeutet allerdings auch, dass ein drei Jahre altes Handy wie das Galaxy S Plus Alteisen ist. Während der C64 heute noch Anhänger hat.

Vor allem ständige App-dates verstopfen den mageren Speicher; erst der “Werkszustand” sorgt wieder (eine Zeitlang) für vernünftiges Arbeitstempo. Im Grunde wäre so ein Handy aber tiptop. Gerade das OLED-Display des S Plus ist eine Granate, auch heute noch. Nun kann man sein altes Handy verhökern, verschenken oder spenden. Oder man benutzt es einfach weiter. Hier mal ein paar Ideen, natürlich auch für alte Tablets:
  1. Das Naheliegende zu Beginn: Selbst sehr alte Smartphones geben noch einen erstklassigen MP3-Player her. SIM raus, WLAN aus, 32 GB mit Musik füllen und dann z.B. im Auto per Bluetooth durchdrehen. 
  2. Auch für den Urlaub ist ein Oldie erste Wahl: Wem schon mal ein Handy im Urlaub geklaut wurde (wie mir), der wird in Zukunft ein komplett leeres (keine Accounts gespeichert, keine Bilder, etc.), nur mit einer PrePaid-Karte ausgestattetes Teil mitnehmen. 
  3. Die Dinger sind vollgestopft mit Sensoren – mit SensoDuino kann man diese Daten mit dem Arduino nutzen. Sehr geil für alle Roboter- und Dronen-Entwickler. Und für alle Smartphones Jahrgang 2011, denn die App läuft ab Android 2.3.3. Man benötigt nur noch ein Cheapo-Bluetooth-Modul (ca. 10€) für den Arduino. 
  4. Für Windows Phones gibt’s etwas ähnliches, entwickelt & dokumentiert von Master Philip Daubmeier anno 2012. alarmDiese App sendet an einen PC.
  5. Apropos Sensoren: Wie wär’s mit einem Hochsicherheitszugang zum Arbeitszimmer? Die Mobile Alarmanlage läuft ab Android 2.1. und ist grundsätzlich gratis, die 99-Cent-Version nutzt aber zwei Sensoren mehr. Beide Versionen machen dann Rabatz oder ein Foto oder verschicken eine Nachricht.
  6. Als Bitcoin-Farm machen sie leider KEINEN Sinn...
  7. WebCam, bzw. IP-CAM: Über AirDroid kann man schnell die Kamera des Handys einschalten, auch für Fritz-Boxen gibt es eine schöne Lösung. ALFRED bietet zudem einen Bewegungsmelder, macht automatisch Bilder und verschickt Benachrichtigungen. Camio sieht auch nett aus. Richtig krass wird die Sache mit Zensors von der Carnegie Mellon University, das Cam-Bilder analysiert (siehe Video)!!
  8. Gerade mit OLED-Screen ein Traum: Die Mini-Spielhalle. Für ältere Geräte bietet sich da MAME4Droid in der Version 0.37 an (V0.139 ist neueren Handys vorbehalten). Dann noch die ROMs besorgen und schon versüßen die unsterblichen Klassiker jede Sitzung auf der WG-Toilette. Natürlich gibt es auch unzählige andere Emulatoren, vergleichsweise genügsam sind z.B. die von Gameboys, Sega-Systemen etc.
  9. Wer einfach ein genügsames Spiel sucht, kann bei mob.org alle Games nach Android-Version auflisten lassen!
  10. Apropos OLED: Mit ‘nem hellen Display könnte man sich auch in Nullkommanichts ein H.U.D. für das Auto basteln! Leider geht das aber erst ab Android 4.x, Ist also nur etwas für Zahnarztsöhne, die wirklich jedes Jahr ein neues Gerät kaufen und nicht wissen wohin mit dem “alten” Nexus…
  11. Mit einem entsprechendem Datentarif und der Tethering-Funktion lässt sich der Oldie zum MiFi umfunktionieren, also einem mobilen WLAN-Hotspot. Oder man benutzt das Smartie als WLAN-Repeater.
  12. Dank Yatse werden auch alte Smartphones zur luxuriösen XBMC/KODI-Fernbedienung (die offizielle Lösung setzt hingegen Android 4.0.3 voraus).
  13. Mit kostenlosen Offline-Karten wird das Handy zum Navi. Hier gibt es eine Übersicht. Sygic (gratis) ist zum Beispiel genügsam und läuft auch auf dem S Plus.
  14. 3D-Drucker-Steuerung: Habe ich hier bereits beschrieben, im Grund benutzt man einen Raspberry Pi und eine Fernwartungs-App.
  15. Jetzt, wo ich es schreibe… Let’s use the Smartphone als drahtlosen Raspberry-Monitor. Scheiß auf den 3D-Drucker! :-) Also “XRDP” auf dem PI installieren (siehe 13.) und eine Fernwartungs-App laden, die damit umgehen kann: Sucht in Google Play mal nach “xrdp”, da geht einiges. Zum Beispiel aRDP, das läuft schon mit Android 2.2.
  16. Walkie-talkie: Mit der App Zello funkt ihr mit dem Smartphone wie in der guten, alten Zeit (Push to talk).
  17. Bildschirm-Erweiterung: Mit Apps wie iDisplay (ab Android 2.2) lässt sich ein (winziger) Teil des PC-Bildschirms auf das Fon auslagern. Air Duet kann das zusätzlich auch per USB, um Latenzen zu vermeiden (läuft aber erst ab Android 3.2). So ein Mini-Monitor ist z.B. recht nett für Chats, Skype, etc…
  18. Ein altes Tablet macht sich auch ganz gut als Trackpad, Maus-Ersatz, PC-Fernbedienung oder Grafik-Tablet à la Wacom.  Das WiFi Drawing Tablet funzt beispielsweise auch mit Android 2.3, das minimalistische Remote Trackpad (118 Kilobyte klein) sogar ab 2.1. Erfreulicherweise kommt auch das Remote-Monster Mobile Mouse Pro mit dieser OS-Version klar.
  19. Die meisten Notebook-Mikros sind grottig, selbst ein RICHTIG altes Smartphone kann mit einer Mini-App à la Mikrofon (ab Android 1.5!) den Job übernehmen. Praktisch nicht nur für Chats, sondern auch für Googles Voice Search oder die Windows Spracherkennung. WO Mic (ab 2.3) wird per USB, WiFi oder Bluetooth angeschlossen und hat noch ein paar Extras auf Lager.
  20. Noch ne crazy Idee: Wie wäre es mit einer Android-Fernsteuerung für Android-Geräte?! Dank Tablet Remote könnte man dann zum Beispiel aus einem alten Telefon (ab 2.1) ein Gamepad machen, um ein Spiel auf dem Tablet zu steuern. Oder das 14-Megapixel-Handy an eine Drone hängen und fernauslösen! Oder oder oder…
  21. Und zum Abschluss noch der Hinweis auf das geniale Tasker, der sicher mächtigsten Automatisierungs-App für Android. Läuft auch auf alten Geräten und kann zusammen mit den oben genannten Anwendungen wahre Wunder bewirken. Das Ding kommt übrigens aus Deutschland – erstaunlicherweise ist der Programmierer “Pent” aber sehr öffentlichkeitsscheu – es gibt kein Impressum auf seiner Seite, auch über WHOIS bekommt man keine Infos…
Weitere Ideen? Kommentarfunktion!


1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

nice post

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