30.11.10

HD mit ION-Chip

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Acer Revo (hier das neue Modell mit ION2-Chip) und HD-Videos. Das klappte bisher mit WinXP eigentlich ganz prima, unter Win7 hatte ich jedoch massive Probleme. Nach etwas Herumgesuche erziele ich jetzt recht ordentliche Ergebnisse: Wie im Bild zu sehen, läuft "Bladerunner" in 720p nun mit 7% Prozessorauslastung (nein, das war KEIN Standbild, das Video lief natürlich)! So muss das sein.

Hier nun die wichtigsten Tipps für alle, die auch auf diese kleinen stromsparenden (und damit umweltfreundlicheren!) Tausendsassas stehen, aber unter ruckelnden Videos oder hochtourigen Lüftern (aufgrund der hohen Prozessorlast) leiden:
  1. Schaltet die Aero-Oberfläche aus, bzw. wählt die "Windows 7-Basis"-Variante.
  2. Vergesst Codec-Packs (ffdshow, k-lite oä). Die braucht ihr nicht extra herunterzuladen.
  3. Besorgt euch den Media Player Classic - Home Cinema. Nicht den ohne "Home Cinema", das ist eine ältere Version. Auch nicht den früher so gelobten VLC-Player, der unterstützt keine GPUs.
  4. Im MPC-HC nun die Taste "O" drücken um die "Optionen" aufzurufen. 
  5. Optionen: "Wiedergabe - Ausgabe" auswählen und "EVR (Vista/.Net)" auswählen. Das ist der neue "Enhanced Video Renderer", ein Vista/Win7-DirectShow-Filter, der DXVA ("DirectX Video Acceleration") ermöglicht und somit den Grafikchip (ION) zur Dekodierung nutzt.
  6. Optionen: "Interne Filter - Dekoder-Filter" aufrufen. Rechter Mausklick auf die Liste rechts und dann "Aktiviere alle Filter" auswählen.
  7. Falls Tonprobleme bestehen: In den Optionen "Interne Filter - Audio Umschalter" aufrufen und "Internen Audio-Umschalter verwenden" anklicken. Das senkt die CPU-Belastung zusätzlich. Und man kann mit "Boost" die Lautstärke ordentlich aufdrehen!
Eventuell könnte "CoreAVC", der zur Zeit schnellste H.264-Dekoder von den Matroska-Erfindern, eine weitere Performance-Verbesserung bringen. Aber der kostet was. Und ist - wenn überhaupt - auch nur bei Full-HD relevant. Denn 720p läuft ja wirklich wie geschmiert. So und weil ich grad so schön in Fahrt bin, hier noch ein Link zur "300 MB Movie Collection". Während man in anderen Foren meist Wichtelfilme als 1,4GB-Klopper herunterladen kann, weil die Herren Raubkopierer (a) zu doof und/oder (b) zu faul zum encodieren sind, gibt man sich hier noch RICHTIG Mühe: 720p-Filme belegen dann nur noch 300-500 Megabyte.

Noch ein Tipp: Wer seinen Revo mit Linux gekauft und dann Win7 nachinstalliert hat, könnte sich (wie ich) über eine relativ lahme Festplatte (auch über den eSata-Anschluss) wundern. Dann solltet ihr mal gucken, ob der AHCI-Modus aktiviert wurde. Wenn nicht, kann man das auch nachholen. c't erklärt, wie.

3D Kamera

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Und schon wieder etwas für meinen Amazon-Wunschzettel: Die W1 gibt es hier ja mittlerweile für 230€, doch ich muss wohl auf die neue "Fujifilm FinePix Real3D W3" sparen. HD-3D-Video reizt mich dann doch sehr... Mehr Infos gibt's auf der offiziellen Webseite. Und hier noch ein netter Video aus Japan, aufgenommen mit der W3. (Im Video bitte einen HD-Modus auswählen - sonst kommt die Faszination natürlich nicht so rüber...)

YouTube 3D

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Das fiel mir erst vor ein paar Tagen auf: YouTube hat klammheimlich, im Rahmen des 20% Projekts (wo Mitarbeiter an eigenen Ideen schrauben können), einen Anaglyph-Modus integriert. Nun gab es schon immer das übliche Rot/Grün-Material (eigentlich Rot/Cyan) auf ihren Servern, doch die YT3D-Videos sind das Original-Material, also ZWEI Videos. Die werden dann live zusammen gemischt. Vorteil: Der Betrachter kann sich über einen neuen 3D-Button den passenden Modus selbst aussuchen: Rot/Cyan, Grün/Magenta, Blau/Gelb... auch einen Modus für 3D-Displays gibt es. Die ruckeligen Wichtelvideos von Privat sind zwar weniger beeindruckend - doch so etwas wie der Avatar-Trailer in 1080p ist dann schon beeindruckend. Schade nur, dass das nicht mit der Brille aus dem Kino funktioniert... Hier ein paar schöne, hochauflösende Beispiele:

20.11.10

Textadventures

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Kickstarter ist immer für 'ne Idee - und die eine oder andere Überraschung gut: Andrew Plotkin, der mich schwer an den Charakter "Frank" aus der Serie "30Rock" erinnert, wollte eigentlich nur 8.000 Dollar. Um ein Textadventure für das iPhone produzieren zu können. Bekommen hat er bisher fast 26.000. Dabei hat er noch 16 Tage Zeit, Geld einzusammeln! Das zeigt doch ganz deutlich, dass es einen Bedarf für die seit Jahrzehnten ausgestorbene Gattung gibt.

Puristen lieben die - mittlerweile unromantisch "Interactive Fiction" getauften - Spiele für das großartige Kopfkino, das sie ermöglichen (weil einem nicht jeder Scheiß als 3D-Rendering um die Pupillen gehauen wird). Und weil sie im Gegensatz zu den Point-n-Klick-Verwandten so herrlich effizient sind. Denn mal ehrlich: Dieses stocksteife Gelatsche mit einer Poser-Figur von einem Bildschirmrand zum nächsten, die Sucherei nach interaktiven Objekten (die einem dann doch von der Leertaste abgenommen wird) - das machte vielleicht auf einem C64 noch was her. Aber eigentlich ist es reine Zeit- und Ressourcenverschwendung. Mindestens 50% der Spielzeit gehen für Gelatsche, Geklicke und dem Nachladen des nächsten Raumes drauf - in dem dann bisweilen von 30 sichtbaren Objekten nur 3 eine Funktion haben. Da ist es doch viel besser "Open Door, go N and get all" einzutippen. Und noch ein lustiges Bildchen von Rick Incrocci (ua "Masquerade") oder Kelly Day ("Dallas Quest") präsentiert zu bekommen.
(klicken für kleine GIF-Anim...)
SDKs für Point 'N Klick Abenteuer habe ich hier schon mal erwähnt. Aber natürlich gibt es auch hervorragende Systeme, um Textabenteuer zu kreieren. Inform ist der Platzhirsch, es basiert auf Infocoms  "Z-machine". Die damit erzeugten Spiele (und alle originalen Infocom-Spiele) laufen dank Interpretern wie  Frotz & Co auf nahezu jedem Rechner, der seit den 90er Jahren jemals auf den Markt kam. Das tolle: Bei Inform7 entstehen Spiele durch die Verwendung (fast) normaler englischer Sätze. Man schreibt also mehr, als das man programmiert. Hier wird das Konzept vorgestellt (Videos). Weniger toll: Bilder sind nicht integrierbar.

Hier noch, als kleines Schmankerl, der Link zum Gilsoft's P.A.W. Worldwide Reservoir. Gilsoft brachte in den 80er Jahren mit "The Quill" den ersten Adventure Baukasten heraus, der dann vom PAW (Professional Adventure Writer" abgelöst wurde. Hunderte (!) von kommerziellen Abenteuerspielen für Spectrum, C64 & Co entstanden mit diesen beiden Ausnahmeprogrammen und PAW gibt's sogar als DOS- und als Windows-Version (hier das Manual vom Autor höchstpersönlich)!

18.11.10

Hydrokolloide

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Den Kram, den Steve Spangler (Egon Spengler wäre mir natürlich lieber gewesen) hier verwendet, kann man bei ihm als "Worm-Goo" und "Worm-Activator" kaufen. Das machen wir natürlich nicht, denn dieser hydrokolloide Effekt wird auch in der Molekularküche genutzt, um "Melonen-Kaviar" oä herzustellen!

Der "Worm-Activator" (die Flüssigkeit in der Schale), ist Calciumchlorid. Ein extrem vielseitiges Salz, das ganz natürlich in Salzsolen gewonnen werden kann - oder durch die Reaktion von Salzsäure mit Kalk (enthalten in Muscheln, Knochen und Kreide zB). Es hört auch auf den Namen E509 und ist somit ein zugelassener Lebensmittelzusatzstoff. In dieser Funktion dient es als Geschmacksverstärker, zur Trinkwasseraufbereitung, Oberflächenbehandlung von Obst oder Gerinnung von Eiweißen - zum Beispiel bei der Herstellung von Tofu oder eben künstlichem Kaviar (hier noch eine schöne Anleitung). Man kann aber auch den Keller damit trocken legen, denn die grobkörnige Variante des Salzes schlummert in den Tüten handelsüblicher Luftentfeuchter.  Es dient zudem als Frostschutzmittel, Streusalz oder Abbindebeschleuniger in Beton. Damit nicht genug: Die wasserfreie Variante wird zur Erwärmung von Instantgetränken genutzt, da es mit Wasser EXOtherm reagiert. Wasserhaltiges  Calciumchlorid (mit Kristallwasser) löst sich wiederum ENDOtherm in Wasser - ergibt also eine sog. Kältemischung (siehe diese Versuchsreihe zur Lösungsenthalpie).

Das "Worm-Goo" ist Alginat (oder Natriumalginat), das Salz der Alginsäure. Hergestellt wird es aus Braunalgen. Die Gewinnung durch "Trawler, die den Meeresboden abernten", bereitet mir allerdings Sorgen. Stichwort: "Beifang". Naja, jedenfalls macht mit dem daraus resultierenden Pulver der Zahnarzt seine Abdrücke, man kann es auch im Bastelbedarf als "Abformmasse" bekommen. In der Lebenmittelindustrie wird es unter der Bezeichnung E401 u.a. für die Herstellung von, igittigitt, Formfleisch (also als "Fleischkleber") genutzt. 500g kosten bei diesem Händler keine 8€ (keine Ahnung, ob das jetzt Lebensmittelqualität ist!)

Zum Thema noch ein paar Links:
  • Ein eBook mit Hydrocolloid-Rezepten gibt es bei blog.khymos.org
  • Bosfood hat alles zum Molekularen Kochen, auch Natrium-Alginat
  • Mein Posting zum Thema Slime" & Co und Brennpaste (beides sind ebenfalls hydrokolloide Anwendungen!)
  • (weitere folgen...)

Chromatografie

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Mr. Rosengarten ist vom Typ her etwas anstrengend, aber trotzdem ein Posting wert. Denn ist Elektrophorese nicht auch so eine Art Chromatografie? Und ich steh doch gerade so auf Biohacking & Co. Natürlich gibt es auch eine deutsche Version. Dieses Verfahren dient der Auftrennung eines Gemisches durch die Verteilung seiner Einzelbestandteile zwischen einer stationären und einer mobilen Phase. Der russische Botaniker Michail Semjonowitsch Tswett beschrieb diese Möglichkeit als Erster im Jahre 1901. 1906 benutzte er dazu erstmals den Begriff „Chromatographie“. Er untersuchte gefärbte pflanzliche Extrakte  und konnte durch Chromatographie verschiedene Farbstoffe isolieren. Die Chromatografie wird in der organischen Chemie, der Biochemie, der Biotechnologie, der Mikrobiologie, der Lebensmittelchemie, der Umweltchemie und auch in der anorganischen Chemie angewendet. Zum Beispiel um...
  • Substanzen zu isolieren oder zu reinigen (präparative Chromatographie)
  • Stoffgemische in möglichst einheitliche Inhaltsstoffe zwecks Identifizierung oder mengenmäßiger Bestimmung aufzutrennen (chemischen Analytik)
  • (Fortsetzung folgt)

16.11.10

Bryce 7 GRATIS

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Für Profis ist das sicherlich nichts, aber wer ab und zu mal etwas schnell in 3D visualisieren will - für den ist Bryce sicher eine der zugänglichsten Möglichkeiten dies zu tun. Vor allem, weil das Landschaftstool als Personal Learninng Edition (PLE) kostenlos heruntergeladen werden kann. Jetzt noch einen guten Modeller (zB Sculptris oder Wings3D) besorgen und schon kann losgehen. Ich benutze das z. B. zusammen mit Rhino 3D, um Zimmer neu einzurichten. :)

Auf den Seiten von DAZ kann an auch recht coole 3D-Daten runterladen, unter anderem die früher kostenpflichtige Victoria (siehe dazu auch dieses Posting).

13.11.10

Acer Revo Spiele

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Dual Atom und ION-Chip reichen nicht zum Spielen? Von wegen. Wer nach den Top-Titeln der Jahre 2002-2008 Ausschau hält, findet schnell sehr hochwertigen Daddelkram, der auch auf einem Revo 3610 geschmeidig läuft. Natürlich muss man öfters Detailreichtum und Auflösung herunterschrauben. Aber das tut dem Spielspaß keinen Abbruch - kommt halt auch auf das Spiel an. Wenn da das Prinzip stimmt, braucht man kein Quadcore-SLI-System. Und sowas wie "Resident Evil 5" oder "GTA 4" sehe ich mir bei YouTubern wie Chocobotamer in 720p an. Das macht manchmal mehr Laune, als selbst zu daddeln.

Grundsätzlich muss natürlich das fehlende optische Laufwerk kompensiert werden. Möglichkeit A: Ein (internes) DVD-LW aus einem alten PC mit einem Adapter-Kabel für knapp 13€ an den Revo anschließen. Dann bei GameCopyWorld nach einem passenden Patch/Crack suchen. Der entfernt den Kopierschutz, das Laufwerk kann dann wieder im Keller verschwinden.

Möglichkeit B: Ihr benutzt folgende Links, um die Spiele direkt auf eure Festplatten zu schaufeln - sie wurden allesamt von mir auf einem Revo 3610 gespielt. Natürlich müsst ihr die Originale auf CD/DVD besitzen, sonst ist das illegal... ;-)
Viel Spaß!

8.11.10

8Bit-Kostüm

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Kein Halloween ohne einen Pixelfanatiker mit zu viel Zeit: Diesmal heißt er Dan Liuzzi und sieht in seinem "I am 8-Bit"-Kostüm aus, als wäre er eine Bewohner von Minecraft. Siehe dazu dieses Posting. Und dieses zum Thema Pixel. Und dieses. Und...
















3.11.10

Biohacking

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Weil's in den anderen Postings langsam eng wird, hier noch ein Extraeintrag mit Links zum Thema Biohacking, DIY-Bio, Crowdsourced Science & Co:
  • Zentrale Anlaufstelle: DIYBio.org
  • Ein Wired-Artikel über Eri Gentry, "queen of the bio-curious"
  • Und noch einmal Wired über Biohacking im Allgemeinen
  • "Crowdsourced Science"-Text im Boston Globe
  • Electronic Research.de fragt, ob bald Biowaffen im Hobbykeller entstehen 
  • Beitrag in der New York Times über die beiden Teenager Kate Stoeckle und Louisa Strauss, die Gentests in Sushi Restaurants und Supermärkten durchführten. Mit dem Ergebnis, das 23% der Fischsorten falsch etikettiert waren. Da wurde aus mozambikanischen Tilapia (billig) ein Luxushäppchen mit Weißem Thunfisch (teuer). Fliegender Fisch war in Wirklichkeit Stint. Und sieben von neun "Red Snapper"-Proben waren kein Red Snapper, sondern alles Mögliche - von Kabeljau bis Stachelkopf (eine bedrohte Art)...
  • Ein Biohacking-Artikel aus dem angesehenen Nature (PDF)
  • Singularity Hub zeigt u.a. einem Comic zum Thema
  • Auch lesenswert: Der Artikel in The Economist
  • Ganz goile Bilder (s.o.) von Eshel Ben-Jacob: Bacteria-Art (gezüchtet)...
  • ...und, dazu passend, Petrischalen-Kunst von Klari Reis (gemalt).
  • Bei microbialart.com gibt es den Hybrid (erst gemalt und dann gezüchtet)
  • Das Personal Genome Project (inkl. Dokumentation)
  • Meine Postings zu den Themen DIY-Extraktion, -PCR und -Elektrophorese
(to be continued...)

2.11.10

Polymerase Kettenreaktion

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Polymerase Kettenreaktion (PCR), Anyone? Der November hat wohl einen Biohacking-Schwerpunkt, so wie's aussieht! Nun denn: Auch diese etwas sperrig betitelte Methode zur Vervielfältigung von Erbsubstanz ist Gegenstand zentraler Bemühungen der "Crowdsourced Science"-Bewegung. 

Zur (bewegten) Geschichte: Die Idee zur PCR wurde Anfang der 1970er Jahre vom norwegischen Postdoc Kjell Kleppe im Labor des Nobelpreisträgers Har Gobind Khorana ersonnen - und gleich wieder vergessen. Schade eigentlich, denn so konnte Kary Mullis sie 1983 erneut erfinden und 1993 den Nobelpreis für Chemie einkassieren. Doch Mullis arbeitete für die kalifornische Biotech-Firma Cetus - der war das gerade mal eine Prämie von 10.000 US-Dollar wert. Später verkaufte Cetus die Rechte an der PCR-Methode inkl. einem Patent an die Firma Roche. Wir ahnen es alle: Für 300 Millionen Dollar. Während bei Cetus die Sektkorken knallten, musste Roche feststellen, dass das patentierte Enzym bereits 1980 von einem russischen Forscher beschrieben wurde. Folge: Jahrelanger Rechtsstreit, Entzug des Enzym-Patents und die US-Patente für die PCR-Technologie liefen im März 2005 ebenfalls aus. Autsch.

Kann uns wurscht sein, wir pfeifen auf Patente und legen mal direkt selbst los. Denn PCR ist keine Zauberei, sondern "a relatively simple and inexpensive tool that you can use to focus in on a segment of DNA and copy it billions of times over". Das sagen unsere alten Bekannten (siehe ältere DNS-Postings) von der Uni in Utah und zeigen das auch in ihrem PCR Virtual Lab. Wichtigste Hardware: Ein Thermocycler, ein sehr penibler DNS-Kocher. Wer 512 Dollar übrig hat, kann sowas bald als Bausatz bei den Jungs von OpenPCR  kaufen (wurde sogar der US-"Bioethics Commission" vorgestellt, siehe Ponoko-Blog), Standard-Laborgeräte kosten ca. 2700€.
  1. Er erhitzt die Ursuppe aus DNS-Fragment, Primer und Enzym (Polymerase) zunächst auf 95° - die Wasserstoffbrücken zwischen den Basenpaaren werden gekappt, aus einer Doppelhelix werden zwei einzelne Stränge ("Matrizen"). 
  2. Dann kühlt er auf 50° ab: Die DNS-Stränge wollen sich jetzt wieder vereinigen, aber die "Primer" sind schneller (und zahlreicher), lagern sich an die DNS an und bestimmen Anfang und Ende des zu kopierenden Strangs. Primer sind Oligomere (die etwas schlichten, aber herzensguten Verwandten der Polymere), Molekülketten, die nur aus wenigen Nukleotiden bestehen. Primer werden für jede Matrize speziell  zusammengestellt - das geht dank Primerfox sogar online. Kaufen kann man sowas hier
  3. Schließlich erhöht er die Temperatur auf 72°, damit das Enzym (z.B. "Taq" Polymerase, gewonnen aus einer Bakterie, die in Geysiren lebt: "Thermus aquaticus" = Taq) den eigentlichen Kopiervorgang dank "komplementärer Basenpaarung" (in der DNA interagieren aufgrund ihrer chemischen Struktur immer Adenin & Thymin sowie Cytosin & Guanin) durchführen kann. Taq könnten wir natürlich bei Roche kaufen *kicher*
Und wozu das Ganze? PCR ist ua unverzichtbar, um winzigste Proben genetisch untersuchen zu können. Stichwort "Genetischer Fingerabdruck". Es reicht also eine angesabberte Lord Extra, um einen Vaterschaftstest durchzuführen. Jetzt wissen wir auch, wie RTL2 es immer schafft, dass Pappi aus allen Wolken fällt...

Elektrophorese

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Mark Zuckerberg hat sowas bestimmt neben seinem Bett stehen. Aber natürlich können auch wir, der Urnenpöbel, Moleküle voneinander trennen. Dauert halt nur länger und ist ne unheimliche Frickelei. Macht aber viel mehr Spaß. Am Ende haben wir dann so einen schicken Barcode von einem Teil unseres (?) Erbgutes, den wir dann idealerweise noch zum fluoreszieren bringen, um ihn dann abzufotografieren und an die zu Wand hängen.

Yup, das gibts natürlich zu kaufen: Bei dna11 zum Beispiel. Als "Geschenkidee für jemanden, der bereits alles besitzt!" Da fühle ich mich mal so gar nicht angesprochen, also bleiben die 161-859€, die dna11 haben will, in der eigenen Kriegskasse. Und statt dessen geht's zum Asiaten, um Agar-Agar zu kaufen. Dann noch ein paar 9V-Blockbatterien (oder ein altes Handynetzteil), 'ne Tupperbox und etwas Pufferlösung. Schon kann es losgehen mit der "Autogelelektrophorese". Crowdsourced Science a-gogo!

Die University of Utah erklärt die Basics ganz vorzüglich, eine DIY-Gelbox wird hier beschrieben und "The Science Creative Quaterly" zeigen ausführlich, wie man DNS extrahiert und die anschließende Elektrophorese (EP) durchführt - natürlich alles ohne Laborequipment. Biohackerin Meredith L. Patterson hat einen ganz erfrischenden Ansatz: Sie benutzt für die Erzeugung der kleinen lustigen Gen-Barcodes ganz normale Trinkhalme und nennt das ganze "Keiki Gels".

Idee: Da Agar die vegane Version von Gelantine ist - könnte man nicht eine EP-Torte basteln? Also mit der eigenen DNS als Dekoration?! :)

Hier noch ein paar Links zum Thema:
  • Mein altes Posting zum Thema DNS-Extraktion.
  • Barbara Kerkove nutzt ihre Mittagspausen im "Northern Michigan University Biology Lab" offensichtlich, um Elektrophorese-"Kunst" zu produzieren.
  • In diesem Video wird der Vorgang der EP in einer Minute (!) bestens erklärt.
  • Dieses PDF von der Uni Graz illustriert die EP ebenfalls sehr schön
  • Und hier redet uns ein ein US-Laborflittchen (in höchsten Tönen) die menschliche DNS schlecht ("Windows XP is twice as large as the human genome")!