10.12.10

Lego Computer

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Der legendäre Mechanismus von Antikythera (MVA) aus Lego - das einzige, was mir dazu einfällt, sind andere analoge Computer. Der "Knowhow-Computer" des WDR Computerclubs zum Beispiel, der eigentlich nur aus einem Blatt Papier und ein paar Streichhölzern besteht. Oder der Selbstbau von Matthias Wandel: Eine binäre Rechenmaschine aus Holz und Murmeln.

Aber im Vergleich zu der Tatsache, dass Menschen der Antike vor  über 2000 Jahren derart filigrane und hochkomplizierte Apparaturen gebaut haben ist das natürlich nichts. Man bedenke: 900 n. Chr. wurden  in Europa Kerzenuhren als Innovation betrachtet: Kerzen brannten in einer bestimmten Zeitdauer ab - anhand von Markierungen konnte man die Zeit ablesen. Wie primitiv ist das denn im Vergleich?! Und bis dahin sind ja nun immerhin fast 1000 Jahre ins Land gegangen! Die erste gesicherte Verwendung eines Zahnrades wird Heron von Alexandria zugeschrieben - 200 Jahre nach dem MVA. Und die erste präzise, mechanische Uhr baute John Harrison erst zwischen 1713 und 1759 (und löste damit das "Längenproblem", also die exakte Bestimmung des Längengrades)... Ob diese Diskrepanz mit der Zerstörung der Bibliothek von Alexandria (48 v. Chr., umstritten) zusammenhängt? Oder bestätigt es die These vom "erfundenen Mittelalter"? ;-) Merkwürdig ist das jedenfalls.

5.12.10

Natriumacetat

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Im letzten Posting (Taschenwärmer) erwähnte ich Natriumacetat. Das kann man kaufen, als echter Zeukster will man dieses Natriumsalz der Essigsäure natürlich selbst herstellen. Wir brauchen:

1 Packung Natron
1 Flasche Essigessenz (25%).
Beides gibt's in jedem Supermarkt.

Dann muss eigentlich nur noch die Säure neutralisiert werden. Dazu kann einfach so lange Natron zur Essigsäure gekippt werden, bis es aufhört zu schäumen (hier ein Instructable). Mancher macht aus dieser Reaktion ein Happening - zum Beispiel so einen Zimmervulkan. Man kann die Sache aber auch wissenschaftlich angehen: Essigessenz aus dem Supermarkt ist ja keine pure Essigsäure, sondern 25%ige. Hat man eine Flasche mit 200ml gekauft, heißt das also 200/4 oder 200*0,25 = 50ml reine Essigsäure muss neutralisiert werden. Um die Menge an Natron zu berechnen, brauchen wir das Periodensystem der Elemente. Dort stehen die Atommassen. Wir starten mit der zu neutralisierenden Säure:

Essigsäure = C2H4O2, Atommassen: C = 12u, H = 1u, O = 16u
Zusammengerechnet = 60u (2x12u + 4x1u + 2x16u)

Nun kann die Stoffmenge (in mol) mit dieser Formel berechnet werden:  n = m/M
(n = Stoffmenge (mol), m = Masse (ml oder gramm), M = Atommasse (u)). Das ergibt: Stoffmenge von 50ml Essigsäure = 50ml/60u = 0,83 mol. Genau so viel mol Natron brauchen wir auch, um die Säure zu neutralisieren. Doch wie viel Gramm sind das? Dazu bestimmen wir erst einmal die Atommasse von Natron:

Natron = NaHCO3, Atommassen: Na = 23u, H = 1u, C = 12u, O = 16u
Zusammengerechnet = 84u (1x23u + 1x1u + 1x12u + 3x16u)

Nun die Formel zur Stoffmengenberechnung umformen, um "m" (Gramm) berechnen zu können: m = n*M. Und das ergibt: Masse von 0,83mol Natron = 0,83 x 84 = 70g Natron. Wir brauchen also 70 Gramm Natron, um eine Flasche (200ml) 25prozentiger Essigessenz zu neutralisieren. Jetzt nur noch das Wasser verdampfen (in einer Pfanne zum Beispiel) und wir haben Natriumacetat C2H3NaO2!

Taschenwärmer

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Noch ein Beitrag zum Thema "Wärme ohne Feuer" und einer, der in die Jahreszeit passt: Taschenwärmer. Zum Glück existieren neben den eher langweiligen benzin- oder kohlebetriebenen Methoden auch ein paar "magische" Varianten. Zum Beispiel der Aktivkohlewärmer. Die kommen als Massenprodukt aus Japan (MyCoal), sowas kann man aber auch ganz einfach selbst herstellen! Man braucht:

16g Eisenpulver
3g Aktivkohle (keine Holzkohle!)
3g Kochsalz
5ml Wasser

oder ein ähnliches Mischungsverhältnis. Unter Luftabschluss passiert gar nichts. Kommt jedoch Sauerstoff hinzu, erwärmt sich die Masse auf bis zu 70° und das für ca. 6-12 Stunden. Der Witz an der Sache: Wird die Luftzufuhr gesperrt, stoppt auch die exotherme Reaktion, der Handwärmer kühlt ab. Lässt man erneut Luft an die Paste, oxidiert das Eisen wieder. Am Ende hat man dann im Grunde Rost (Eisenoxid) in der Tasche. Und den kann man ja später brauchen, um Thermit herzustellen (wo aus Eisenoxid dann wieder Eisen wird!) An der Pädagogischen Hochschule St. Gallen wurde die Reaktion in so einem Beutel ganz genau untersucht (PDF). Eisenpulver gibt's zB hier (1kg = 15,60€, viel billiger als 100g!) oder hier (250g = 3,60€). Aktivkohle kann man recht günstig im Tierhandel bekommen, es wird zur Reinigung des Wassers in Aquarien gebraucht. Wer nicht basteln will, kauft sich entweder ein Wärmepflaster oder einen Aktivkohlewärmer aus dem Bergsportbedarf

Eine andere Wärmequelle  hat wieder mit unseren vielseitigen Freunden, den Salzen, zu tun. Diese sogenannten "Latentwärmespeicher" enthalten eine "unterkühlte Schmelze" - eine Flüssigkeit, die sich unterhalb ihrer Schmelztemperatur befindet. D.h. sie sollte eigentlich gar nicht flüssig sein (wie Wasser unter 0° zB siehe Video). Wie stellt man so etwas her? Die Löslichkeit von Stoffen in Wasser ist temperaturabhängig: In heißem Wasser kann mehr von dem Salz Natriumacetat gelöst werden als in kaltem. Kühlt die Flüssigkeit ab, entsteht eine übersättigte Lösung. Die ist metastabil - schon ein Fingertippen, “Knacken” mit einem Metallplättchen oder Staub, der auf die Oberfläche fällt, kann die Kristallisation auslösen. Dabei wird jene Energie frei, die zuvor in die Erwärmung der Flüssigkeit (bzw. dem Auflösen des Kristallgitters) investiert wurde. Zu Herstellung braucht man:

200ml destilliertes Wasser

Das Salz wird bei ca. 60° vorsichtig im Wasser aufgelöst. Das ganze nun abkühlen lassen. Wenn man die Flüssigkeit anschließend langsam ausgießt, bildet sich etwas, das wie Eis aussieht - in den USA auch "Hot Ice" genannt. Kommt die noch warme Flüssigkeit in einen Gefrierbeutel oä, hat man einen wiederverwendbaren (einfach wieder in warmes Wasser legen) Taschenwärmer!

Viele weitere Infos gibt es in diesem PDF von Prof. Dr. Peter Bützer von der Pädagogischen Hochschule St. Gallen.

4.12.10

Selbsterhitzendes Essen II

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Eine weitere Möglichkeit ohne Feuer zu kochen, ist die exotherme Reaktion von Metallen, wie sie im miltärischen Bereich benutzt wird. Diese MREs  ("Meal, ready to eat") enthalten neben Müsliriegeln und Trockenbrot auch FRHs ("Flameless Ration Heaters"). Die nutzen die Energie, die bei der Oxidation von Magnesium frei wird. Im Grunde ist das der Vorgang des Rostens, bloß mit eingeschaltetem Turbo. Soweit ich weiß, sind neben Magnesiumpulver auch etwas Eisenpulver und Salz mit von der Partie. Das Salz verhindert, dass Alu + Wasser eine oxidationshemmende Schicht ausbilden können. Der Rest ist in jeder Hinsicht eine zündende Kombination, schließlich ergeben Aluminiumpulver + Eisenoxid (Rost) = Thermit, also etwas, das mit 2500-3000° C verbrennt. Und Magnesium + Wasser = Wasserstoff (Knallgas).

Wer sich ein FRH selbst bauen will, braucht also in erster Linie Magnesium. Nun benutzt man im Turn- und Bergsport ebenfalls Magnesiumpulver, doch dieses "Magnesia" ist Magnesiumoxid, ein Lebensmittelzusatzstoff (E 530), der beim Verbrennen von Magnesium übrig bleibt. Ein Oxid ist für unsere Zwecke ungeeignet, das hat ja bereits gebrannt (bzw. wurde oxidiert). Eine andere Magnesiumquelle ist echt ZEUK pur: Bleistiftanspitzer. Die, die aussehen, als wären sie aus Alu, sind meist aus purem Magnesium. Wer jetzt eine Schraubzwinge und eine Metallsäge oder -Feile hat, kann Magnesiumpulver erzeugen. Besser wäre natürlich, wenn man so ein Ding (besser: eine Handvoll) einfach in einen Mixer werfen könnte... Will it blend?? Ich schätze JA! :) Leider kostet Tom Dicksons "Extreme 20 AMP Blender" 1000$. Also am Besten, ihr kauft einen Beutel. Leider gibt's sowas aber meistens nur für Lehrer oder Institutionen. Zum Beispiel bei Carl Roth. Ein halbes Kilo kostet zZt. 27,85€. Magnesiumpulver verkaufen auch Metallpulver.org, Grimm Metallpulver, Omikron oder die Carl Schlenk Ag. Noch ein subversiver und nicht ungefährlicher Tipp am Rande: Diese Magnesium-Anspitzer BRENNEN! Man braucht nur einen sehr heißen Bunsenbrenner. Aber das ist nur etwas für Experten, da das Licht extrem hell, die Hitzeentwicklung enorm und der Brand unlöschbar ist...!
Links zum Thema:

Selbsterhitzendes Essen I

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Im Post "Hydrokollide" erwähnte ich bereits die faszinierenden Einsatzmöglichkeiten von Calciumchlorid. Eine davon ist "selbsterhitzende Nahrung". So greift der Amerikaner gerne mal zu Fertigkaffee, bei dem man einen Knopf am Becherboden eindrückt - nach einigen Minuten hat die Plörre dann eine Temperatur von ca. 60° Grad. Auch die Franzosen haben sowas am Start: Drinkpanic heißt die Marke (Nachtrag: Inzwischen sind die wohl Pleite...)

Im Make: Blog hat jemand ein Instant-Getränk der US-Firma OnTech auseinander genommen (Nachtrag: Auch diese Seite gibt es nicht mehr. Offenbar gab es Probleme mit explodierenden Kaffeebechern!). Es gibt auch einen erklärenden Video von der Firma selbst. Die Entwicklung des Produkts soll 24 Millionen verschlungen haben. Na, die Kohle ging dann wohl zum größten Teil ins Marketing. Denn soooo High-tech ist das wirklich nicht: Salz und Wasser befinden sich in zwei Kammern, die dann vom Konsumenten durch Druck auf eine Membran zusammengemischt werden. Es folgt eine exotherme Reaktion. Den Effekt kann man schon mit ganz normalem Waschsoda erzeugen, allerdings wird diese Lösung nur handwarm. Na, jedenfalls ist die Kochmethode seit 1354 (Dead Link) bekannt und nicht erst seit OnTech. Auf der Seite von Old & Interesting gibt’s dazu ein paar schöne Quellen. Und in diesem Buch wird das Kochen ohne Feuer (“A quire char saunz fu”) im Frankreich des Mittelalters beschrieben.


Was passiert da genau? Calciumchlorid + Wasser erzeugen eine "negative Lösungsenthalpie". Genausogut funktionieren übrigens Calciumoxid + Wasser (siehe Video). So oder so: Salze bestehen aus Kationen und Anionen. Da schlägt auch auf die Namensgebung durch: Erst kommt das Kat- dann Anion. Also Calcium = Kation, Chlorid = Anion. Ionen sind elektrisch geladenen Atome (die ja "normalerweise" aus gleich vielen  Elektronen (-) und Protonen (+) bestehen). Kationen haben weniger Elektronen als Protonen, sind daher positiv geladenen. Und sie heißen KATionen, weil positiv geladene Ionen während einer Elektrolyse immer zur negativ geladenen Kathode wandern. Bei Anionen ist es anders herum. Yo, das ist einer der Gründe weshalb ich Chemie hasste: Immer diese verwirrenden Umstände - Kationen sind positiv, eine Kathode aber negativ... Und es wird noch besser: Bei freiwillig ablaufenden Redoxreaktionen, wie beim Entladevorgang von Batterien, ist die Kathode die positive Elektrode. Bei einer durch angelegte Spannung erzwungenen Redoxreaktion, wie der Elektrolyse, ist die Kathode die negativ polarisierte Elektrode. Grrr...

Wird Salz in Wasser aufgelöst, verrichten die Wassermoleküle an dem Kristallgitter des Salzes "Lösungsarbeit". Wasser ist ein Dipol, es hat einen negativen Pol (O-Atom) und einen positiven Pol (die beiden H-Atome). Und die lagern sich nun an die Ionen des Salzgitters an. Das ist übrigens ein physikalischer Vorgang und kein chemischer. Die Ionen am Rande des Kristallgitters werden so von Wassermolekülen aus dem Gitter herausgelöst und von ihnen umhüllt. Wenn sich Wassermoleküle an Ionen anlagern, wird Energie freigesetzt ("Hydrationsenergie"). Ist die Hydrationsenergie größer als die Gitterenergie, die die Salzionen zusammenhält, tritt eine Erwärmung des Salz-Wasser-Gemischs ein, das Salz ist leicht löslich, die Gitterenergie wird in Form von Wärme freigesetzt.

Mancher Bauer fackelte so seinen Stall ab - ungelöschter Kalk (Calciumoxid) wird auch heute zur Desinfektion ausgebracht. Zusammen mit der Feuchtigkeit im Stroh und/oder dem Urin der Tiere erreicht man bis zu 180° Celsius - mehr als genug, um die Feuerwehr auf den Plan zu rufen.

Wenn man statt wasserfreiem Calciumchlorid jedoch Calciumchlorid-Hexahydrat nimmt (also Calziumchlorid mit Kristallwasser) kühlt die Lösung ab. Dieses Salz löst sich schlechter in Wasser, es wird mehr Energie benötigt, um das Kristallgitter zu knacken. Und diese Energie wird der Umgebung entzogen. Mehr zu diesem Thema gibt's im Posting "Kältemischungen".

Die Dame (Video down) Der Kamerad im Video benutzt Calciumoxid, CaO, auch Branntkalk genannt. Der entsteht, wenn man stinknormale Kreide auf mindestens 800° erhitzt. Das Kohlendioxid entweicht dabei. Mehr zurm Thema "Feuer-frei" gibt's im Posting Selbsterhitzendes Essen II (hey, das reimt sich!)

    30.11.10

    HD mit ION-Chip

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    Acer Revo (hier das neue Modell mit ION2-Chip) und HD-Videos. Das klappte bisher mit WinXP eigentlich ganz prima, unter Win7 hatte ich jedoch massive Probleme. Nach etwas Herumgesuche erziele ich jetzt recht ordentliche Ergebnisse: Wie im Bild zu sehen, läuft "Bladerunner" in 720p nun mit 7% Prozessorauslastung (nein, das war KEIN Standbild, das Video lief natürlich)! So muss das sein.

    Hier nun die wichtigsten Tipps für alle, die auch auf diese kleinen stromsparenden (und damit umweltfreundlicheren!) Tausendsassas stehen, aber unter ruckelnden Videos oder hochtourigen Lüftern (aufgrund der hohen Prozessorlast) leiden:
    1. Schaltet die Aero-Oberfläche aus, bzw. wählt die "Windows 7-Basis"-Variante.
    2. Vergesst Codec-Packs (ffdshow, k-lite oä). Die braucht ihr nicht extra herunterzuladen.
    3. Besorgt euch den Media Player Classic - Home Cinema. Nicht den ohne "Home Cinema", das ist eine ältere Version. Auch nicht den früher so gelobten VLC-Player, der unterstützt keine GPUs.
    4. Im MPC-HC nun die Taste "O" drücken um die "Optionen" aufzurufen. 
    5. Optionen: "Wiedergabe - Ausgabe" auswählen und "EVR (Vista/.Net)" auswählen. Das ist der neue "Enhanced Video Renderer", ein Vista/Win7-DirectShow-Filter, der DXVA ("DirectX Video Acceleration") ermöglicht und somit den Grafikchip (ION) zur Dekodierung nutzt.
    6. Optionen: "Interne Filter - Dekoder-Filter" aufrufen. Rechter Mausklick auf die Liste rechts und dann "Aktiviere alle Filter" auswählen.
    7. Falls Tonprobleme bestehen: In den Optionen "Interne Filter - Audio Umschalter" aufrufen und "Internen Audio-Umschalter verwenden" anklicken. Das senkt die CPU-Belastung zusätzlich. Und man kann mit "Boost" die Lautstärke ordentlich aufdrehen!
    Eventuell könnte "CoreAVC", der zur Zeit schnellste H.264-Dekoder von den Matroska-Erfindern, eine weitere Performance-Verbesserung bringen. Aber der kostet was. Und ist - wenn überhaupt - auch nur bei Full-HD relevant. Denn 720p läuft ja wirklich wie geschmiert. So und weil ich grad so schön in Fahrt bin, hier noch ein Link zur "300 MB Movie Collection". Während man in anderen Foren meist Wichtelfilme als 1,4GB-Klopper herunterladen kann, weil die Herren Raubkopierer (a) zu doof und/oder (b) zu faul zum encodieren sind, gibt man sich hier noch RICHTIG Mühe: 720p-Filme belegen dann nur noch 300-500 Megabyte.

    Noch ein Tipp: Wer seinen Revo mit Linux gekauft und dann Win7 nachinstalliert hat, könnte sich (wie ich) über eine relativ lahme Festplatte (auch über den eSata-Anschluss) wundern. Dann solltet ihr mal gucken, ob der AHCI-Modus aktiviert wurde. Wenn nicht, kann man das auch nachholen. c't erklärt, wie.

    3D Kamera

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    Und schon wieder etwas für meinen Amazon-Wunschzettel: Die W1 gibt es hier ja mittlerweile für 230€, doch ich muss wohl auf die neue "Fujifilm FinePix Real3D W3" sparen. HD-3D-Video reizt mich dann doch sehr... Mehr Infos gibt's auf der offiziellen Webseite. Und hier noch ein netter Video aus Japan, aufgenommen mit der W3. (Im Video bitte einen HD-Modus auswählen - sonst kommt die Faszination natürlich nicht so rüber...)

    YouTube 3D

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    Das fiel mir erst vor ein paar Tagen auf: YouTube hat klammheimlich, im Rahmen des 20% Projekts (wo Mitarbeiter an eigenen Ideen schrauben können), einen Anaglyph-Modus integriert. Nun gab es schon immer das übliche Rot/Grün-Material (eigentlich Rot/Cyan) auf ihren Servern, doch die YT3D-Videos sind das Original-Material, also ZWEI Videos. Die werden dann live zusammen gemischt. Vorteil: Der Betrachter kann sich über einen neuen 3D-Button den passenden Modus selbst aussuchen: Rot/Cyan, Grün/Magenta, Blau/Gelb... auch einen Modus für 3D-Displays gibt es. Die ruckeligen Wichtelvideos von Privat sind zwar weniger beeindruckend - doch so etwas wie der Avatar-Trailer in 1080p ist dann schon beeindruckend. Schade nur, dass das nicht mit der Brille aus dem Kino funktioniert... Hier ein paar schöne, hochauflösende Beispiele:

    20.11.10

    Textadventures

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    Kickstarter ist immer für 'ne Idee - und die eine oder andere Überraschung gut: Andrew Plotkin, der mich schwer an den Charakter "Frank" aus der Serie "30Rock" erinnert, wollte eigentlich nur 8.000 Dollar. Um ein Textadventure für das iPhone produzieren zu können. Bekommen hat er bisher fast 26.000. Dabei hat er noch 16 Tage Zeit, Geld einzusammeln! Das zeigt doch ganz deutlich, dass es einen Bedarf für die seit Jahrzehnten ausgestorbene Gattung gibt.

    Puristen lieben die - mittlerweile unromantisch "Interactive Fiction" getauften - Spiele für das großartige Kopfkino, das sie ermöglichen (weil einem nicht jeder Scheiß als 3D-Rendering um die Pupillen gehauen wird). Und weil sie im Gegensatz zu den Point-n-Klick-Verwandten so herrlich effizient sind. Denn mal ehrlich: Dieses stocksteife Gelatsche mit einer Poser-Figur von einem Bildschirmrand zum nächsten, die Sucherei nach interaktiven Objekten (die einem dann doch von der Leertaste abgenommen wird) - das machte vielleicht auf einem C64 noch was her. Aber eigentlich ist es reine Zeit- und Ressourcenverschwendung. Mindestens 50% der Spielzeit gehen für Gelatsche, Geklicke und dem Nachladen des nächsten Raumes drauf - in dem dann bisweilen von 30 sichtbaren Objekten nur 3 eine Funktion haben. Da ist es doch viel besser "Open Door, go N and get all" einzutippen. Und noch ein lustiges Bildchen von Rick Incrocci (ua "Masquerade") oder Kelly Day ("Dallas Quest") präsentiert zu bekommen.
    (klicken für kleine GIF-Anim...)
    SDKs für Point 'N Klick Abenteuer habe ich hier schon mal erwähnt. Aber natürlich gibt es auch hervorragende Systeme, um Textabenteuer zu kreieren. Inform ist der Platzhirsch, es basiert auf Infocoms  "Z-machine". Die damit erzeugten Spiele (und alle originalen Infocom-Spiele) laufen dank Interpretern wie  Frotz & Co auf nahezu jedem Rechner, der seit den 90er Jahren jemals auf den Markt kam. Das tolle: Bei Inform7 entstehen Spiele durch die Verwendung (fast) normaler englischer Sätze. Man schreibt also mehr, als das man programmiert. Hier wird das Konzept vorgestellt (Videos). Weniger toll: Bilder sind nicht integrierbar.

    Hier noch, als kleines Schmankerl, der Link zum Gilsoft's P.A.W. Worldwide Reservoir. Gilsoft brachte in den 80er Jahren mit "The Quill" den ersten Adventure Baukasten heraus, der dann vom PAW (Professional Adventure Writer" abgelöst wurde. Hunderte (!) von kommerziellen Abenteuerspielen für Spectrum, C64 & Co entstanden mit diesen beiden Ausnahmeprogrammen und PAW gibt's sogar als DOS- und als Windows-Version (hier das Manual vom Autor höchstpersönlich)!

    18.11.10

    Hydrokolloide

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    Den Kram, den Steve Spangler (Egon Spengler wäre mir natürlich lieber gewesen) hier verwendet, kann man bei ihm als "Worm-Goo" und "Worm-Activator" kaufen. Das machen wir natürlich nicht, denn dieser hydrokolloide Effekt wird auch in der Molekularküche genutzt, um "Melonen-Kaviar" oä herzustellen!

    Der "Worm-Activator" (die Flüssigkeit in der Schale), ist Calciumchlorid. Ein extrem vielseitiges Salz, das ganz natürlich in Salzsolen gewonnen werden kann - oder durch die Reaktion von Salzsäure mit Kalk (enthalten in Muscheln, Knochen und Kreide zB). Es hört auch auf den Namen E509 und ist somit ein zugelassener Lebensmittelzusatzstoff. In dieser Funktion dient es als Geschmacksverstärker, zur Trinkwasseraufbereitung, Oberflächenbehandlung von Obst oder Gerinnung von Eiweißen - zum Beispiel bei der Herstellung von Tofu oder eben künstlichem Kaviar (hier noch eine schöne Anleitung). Man kann aber auch den Keller damit trocken legen, denn die grobkörnige Variante des Salzes schlummert in den Tüten handelsüblicher Luftentfeuchter.  Es dient zudem als Frostschutzmittel, Streusalz oder Abbindebeschleuniger in Beton. Damit nicht genug: Die wasserfreie Variante wird zur Erwärmung von Instantgetränken genutzt, da es mit Wasser EXOtherm reagiert. Wasserhaltiges  Calciumchlorid (mit Kristallwasser) löst sich wiederum ENDOtherm in Wasser - ergibt also eine sog. Kältemischung (siehe diese Versuchsreihe zur Lösungsenthalpie).

    Das "Worm-Goo" ist Alginat (oder Natriumalginat), das Salz der Alginsäure. Hergestellt wird es aus Braunalgen. Die Gewinnung durch "Trawler, die den Meeresboden abernten", bereitet mir allerdings Sorgen. Stichwort: "Beifang". Naja, jedenfalls macht mit dem daraus resultierenden Pulver der Zahnarzt seine Abdrücke, man kann es auch im Bastelbedarf als "Abformmasse" bekommen. In der Lebenmittelindustrie wird es unter der Bezeichnung E401 u.a. für die Herstellung von, igittigitt, Formfleisch (also als "Fleischkleber") genutzt. 500g kosten bei diesem Händler keine 8€ (keine Ahnung, ob das jetzt Lebensmittelqualität ist!)

    Zum Thema noch ein paar Links:
    • Ein eBook mit Hydrocolloid-Rezepten gibt es bei blog.khymos.org
    • Bosfood hat alles zum Molekularen Kochen, auch Natrium-Alginat
    • Mein Posting zum Thema Slime" & Co und Brennpaste (beides sind ebenfalls hydrokolloide Anwendungen!)
    • (weitere folgen...)

    Chromatografie

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    Mr. Rosengarten ist vom Typ her etwas anstrengend, aber trotzdem ein Posting wert. Denn ist Elektrophorese nicht auch so eine Art Chromatografie? Und ich steh doch gerade so auf Biohacking & Co. Natürlich gibt es auch eine deutsche Version. Dieses Verfahren dient der Auftrennung eines Gemisches durch die Verteilung seiner Einzelbestandteile zwischen einer stationären und einer mobilen Phase. Der russische Botaniker Michail Semjonowitsch Tswett beschrieb diese Möglichkeit als Erster im Jahre 1901. 1906 benutzte er dazu erstmals den Begriff „Chromatographie“. Er untersuchte gefärbte pflanzliche Extrakte  und konnte durch Chromatographie verschiedene Farbstoffe isolieren. Die Chromatografie wird in der organischen Chemie, der Biochemie, der Biotechnologie, der Mikrobiologie, der Lebensmittelchemie, der Umweltchemie und auch in der anorganischen Chemie angewendet. Zum Beispiel um...
    • Substanzen zu isolieren oder zu reinigen (präparative Chromatographie)
    • Stoffgemische in möglichst einheitliche Inhaltsstoffe zwecks Identifizierung oder mengenmäßiger Bestimmung aufzutrennen (chemischen Analytik)
    • (Fortsetzung folgt)

    16.11.10

    Bryce 7 GRATIS

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    Für Profis ist das sicherlich nichts, aber wer ab und zu mal etwas schnell in 3D visualisieren will - für den ist Bryce sicher eine der zugänglichsten Möglichkeiten dies zu tun. Vor allem, weil das Landschaftstool als Personal Learninng Edition (PLE) kostenlos heruntergeladen werden kann. Jetzt noch einen guten Modeller (zB Sculptris oder Wings3D) besorgen und schon kann losgehen. Ich benutze das z. B. zusammen mit Rhino 3D, um Zimmer neu einzurichten. :)

    Auf den Seiten von DAZ kann an auch recht coole 3D-Daten runterladen, unter anderem die früher kostenpflichtige Victoria (siehe dazu auch dieses Posting).

    13.11.10

    Acer Revo Spiele

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    Dual Atom und ION-Chip reichen nicht zum Spielen? Von wegen. Wer nach den Top-Titeln der Jahre 2002-2008 Ausschau hält, findet schnell sehr hochwertigen Daddelkram, der auch auf einem Revo 3610 geschmeidig läuft. Natürlich muss man öfters Detailreichtum und Auflösung herunterschrauben. Aber das tut dem Spielspaß keinen Abbruch - kommt halt auch auf das Spiel an. Wenn da das Prinzip stimmt, braucht man kein Quadcore-SLI-System. Und sowas wie "Resident Evil 5" oder "GTA 4" sehe ich mir bei YouTubern wie Chocobotamer in 720p an. Das macht manchmal mehr Laune, als selbst zu daddeln.

    Grundsätzlich muss natürlich das fehlende optische Laufwerk kompensiert werden. Möglichkeit A: Ein (internes) DVD-LW aus einem alten PC mit einem Adapter-Kabel für knapp 13€ an den Revo anschließen. Dann bei GameCopyWorld nach einem passenden Patch/Crack suchen. Der entfernt den Kopierschutz, das Laufwerk kann dann wieder im Keller verschwinden.

    Möglichkeit B: Ihr benutzt folgende Links, um die Spiele direkt auf eure Festplatten zu schaufeln - sie wurden allesamt von mir auf einem Revo 3610 gespielt. Natürlich müsst ihr die Originale auf CD/DVD besitzen, sonst ist das illegal... ;-)
    Viel Spaß!

    8.11.10

    8Bit-Kostüm

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    Kein Halloween ohne einen Pixelfanatiker mit zu viel Zeit: Diesmal heißt er Dan Liuzzi und sieht in seinem "I am 8-Bit"-Kostüm aus, als wäre er eine Bewohner von Minecraft. Siehe dazu dieses Posting. Und dieses zum Thema Pixel. Und dieses. Und...
















    3.11.10

    Biohacking

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    Weil's in den anderen Postings langsam eng wird, hier noch ein Extraeintrag mit Links zum Thema Biohacking, DIY-Bio, Crowdsourced Science & Co:
    • Zentrale Anlaufstelle: DIYBio.org
    • Ein Wired-Artikel über Eri Gentry, "queen of the bio-curious"
    • Und noch einmal Wired über Biohacking im Allgemeinen
    • "Crowdsourced Science"-Text im Boston Globe
    • Electronic Research.de fragt, ob bald Biowaffen im Hobbykeller entstehen 
    • Beitrag in der New York Times über die beiden Teenager Kate Stoeckle und Louisa Strauss, die Gentests in Sushi Restaurants und Supermärkten durchführten. Mit dem Ergebnis, das 23% der Fischsorten falsch etikettiert waren. Da wurde aus mozambikanischen Tilapia (billig) ein Luxushäppchen mit Weißem Thunfisch (teuer). Fliegender Fisch war in Wirklichkeit Stint. Und sieben von neun "Red Snapper"-Proben waren kein Red Snapper, sondern alles Mögliche - von Kabeljau bis Stachelkopf (eine bedrohte Art)...
    • Ein Biohacking-Artikel aus dem angesehenen Nature (PDF)
    • Singularity Hub zeigt u.a. einem Comic zum Thema
    • Auch lesenswert: Der Artikel in The Economist
    • Ganz goile Bilder (s.o.) von Eshel Ben-Jacob: Bacteria-Art (gezüchtet)...
    • ...und, dazu passend, Petrischalen-Kunst von Klari Reis (gemalt).
    • Bei microbialart.com gibt es den Hybrid (erst gemalt und dann gezüchtet)
    • Das Personal Genome Project (inkl. Dokumentation)
    • Meine Postings zu den Themen DIY-Extraktion, -PCR und -Elektrophorese
    (to be continued...)

    2.11.10

    Polymerase Kettenreaktion

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    Polymerase Kettenreaktion (PCR), Anyone? Der November hat wohl einen Biohacking-Schwerpunkt, so wie's aussieht! Nun denn: Auch diese etwas sperrig betitelte Methode zur Vervielfältigung von Erbsubstanz ist Gegenstand zentraler Bemühungen der "Crowdsourced Science"-Bewegung. 

    Zur (bewegten) Geschichte: Die Idee zur PCR wurde Anfang der 1970er Jahre vom norwegischen Postdoc Kjell Kleppe im Labor des Nobelpreisträgers Har Gobind Khorana ersonnen - und gleich wieder vergessen. Schade eigentlich, denn so konnte Kary Mullis sie 1983 erneut erfinden und 1993 den Nobelpreis für Chemie einkassieren. Doch Mullis arbeitete für die kalifornische Biotech-Firma Cetus - der war das gerade mal eine Prämie von 10.000 US-Dollar wert. Später verkaufte Cetus die Rechte an der PCR-Methode inkl. einem Patent an die Firma Roche. Wir ahnen es alle: Für 300 Millionen Dollar. Während bei Cetus die Sektkorken knallten, musste Roche feststellen, dass das patentierte Enzym bereits 1980 von einem russischen Forscher beschrieben wurde. Folge: Jahrelanger Rechtsstreit, Entzug des Enzym-Patents und die US-Patente für die PCR-Technologie liefen im März 2005 ebenfalls aus. Autsch.

    Kann uns wurscht sein, wir pfeifen auf Patente und legen mal direkt selbst los. Denn PCR ist keine Zauberei, sondern "a relatively simple and inexpensive tool that you can use to focus in on a segment of DNA and copy it billions of times over". Das sagen unsere alten Bekannten (siehe ältere DNS-Postings) von der Uni in Utah und zeigen das auch in ihrem PCR Virtual Lab. Wichtigste Hardware: Ein Thermocycler, ein sehr penibler DNS-Kocher. Wer 512 Dollar übrig hat, kann sowas bald als Bausatz bei den Jungs von OpenPCR  kaufen (wurde sogar der US-"Bioethics Commission" vorgestellt, siehe Ponoko-Blog), Standard-Laborgeräte kosten ca. 2700€.
    1. Er erhitzt die Ursuppe aus DNS-Fragment, Primer und Enzym (Polymerase) zunächst auf 95° - die Wasserstoffbrücken zwischen den Basenpaaren werden gekappt, aus einer Doppelhelix werden zwei einzelne Stränge ("Matrizen"). 
    2. Dann kühlt er auf 50° ab: Die DNS-Stränge wollen sich jetzt wieder vereinigen, aber die "Primer" sind schneller (und zahlreicher), lagern sich an die DNS an und bestimmen Anfang und Ende des zu kopierenden Strangs. Primer sind Oligomere (die etwas schlichten, aber herzensguten Verwandten der Polymere), Molekülketten, die nur aus wenigen Nukleotiden bestehen. Primer werden für jede Matrize speziell  zusammengestellt - das geht dank Primerfox sogar online. Kaufen kann man sowas hier
    3. Schließlich erhöht er die Temperatur auf 72°, damit das Enzym (z.B. "Taq" Polymerase, gewonnen aus einer Bakterie, die in Geysiren lebt: "Thermus aquaticus" = Taq) den eigentlichen Kopiervorgang dank "komplementärer Basenpaarung" (in der DNA interagieren aufgrund ihrer chemischen Struktur immer Adenin & Thymin sowie Cytosin & Guanin) durchführen kann. Taq könnten wir natürlich bei Roche kaufen *kicher*
    Und wozu das Ganze? PCR ist ua unverzichtbar, um winzigste Proben genetisch untersuchen zu können. Stichwort "Genetischer Fingerabdruck". Es reicht also eine angesabberte Lord Extra, um einen Vaterschaftstest durchzuführen. Jetzt wissen wir auch, wie RTL2 es immer schafft, dass Pappi aus allen Wolken fällt...

    Elektrophorese

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    Mark Zuckerberg hat sowas bestimmt neben seinem Bett stehen. Aber natürlich können auch wir, der Urnenpöbel, Moleküle voneinander trennen. Dauert halt nur länger und ist ne unheimliche Frickelei. Macht aber viel mehr Spaß. Am Ende haben wir dann so einen schicken Barcode von einem Teil unseres (?) Erbgutes, den wir dann idealerweise noch zum fluoreszieren bringen, um ihn dann abzufotografieren und an die zu Wand hängen.

    Yup, das gibts natürlich zu kaufen: Bei dna11 zum Beispiel. Als "Geschenkidee für jemanden, der bereits alles besitzt!" Da fühle ich mich mal so gar nicht angesprochen, also bleiben die 161-859€, die dna11 haben will, in der eigenen Kriegskasse. Und statt dessen geht's zum Asiaten, um Agar-Agar zu kaufen. Dann noch ein paar 9V-Blockbatterien (oder ein altes Handynetzteil), 'ne Tupperbox und etwas Pufferlösung. Schon kann es losgehen mit der "Autogelelektrophorese". Crowdsourced Science a-gogo!

    Die University of Utah erklärt die Basics ganz vorzüglich, eine DIY-Gelbox wird hier beschrieben und "The Science Creative Quaterly" zeigen ausführlich, wie man DNS extrahiert und die anschließende Elektrophorese (EP) durchführt - natürlich alles ohne Laborequipment. Biohackerin Meredith L. Patterson hat einen ganz erfrischenden Ansatz: Sie benutzt für die Erzeugung der kleinen lustigen Gen-Barcodes ganz normale Trinkhalme und nennt das ganze "Keiki Gels".

    Idee: Da Agar die vegane Version von Gelantine ist - könnte man nicht eine EP-Torte basteln? Also mit der eigenen DNS als Dekoration?! :)

    Hier noch ein paar Links zum Thema:
    • Mein altes Posting zum Thema DNS-Extraktion.
    • Barbara Kerkove nutzt ihre Mittagspausen im "Northern Michigan University Biology Lab" offensichtlich, um Elektrophorese-"Kunst" zu produzieren.
    • In diesem Video wird der Vorgang der EP in einer Minute (!) bestens erklärt.
    • Dieses PDF von der Uni Graz illustriert die EP ebenfalls sehr schön
    • Und hier redet uns ein ein US-Laborflittchen (in höchsten Tönen) die menschliche DNS schlecht ("Windows XP is twice as large as the human genome")!

    17.10.10

    Vorträge als Cartoons

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    ... und was für welche, möchte ich hinzufügen. Was würde ich drum geben, wenn ich SO zeichnen könnte. Da stellt sich bei Cognitive Media in London einfach einer an eine Magnetwand (bzw. "Whiteboard") und illustriert mit so einem speziellen Marker die Vorträge, die die 1754 gegründete "Royal Society for the encouragement of Arts, Manufactures and Commerce" (RSA, eine Art Think-Tank) veröffentlicht. Das ist ein wenig wie eine Mischung aus TED und "The Story of ...", also unbedingt sehenswert. Die fertigen Illus können bei Conitive Media gegen einen kleinen Obolus (0.59£, via PayPal) als PDF heruntergeladen werden. (Bei der Gelegenheit noch der Querverweis zu meinem "Edding-Kunst"-Posting).

    7.10.10

    Brettspiele Deluxe

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    Szene aus "Codename Titan"
    Wer hätte gedacht, dass Brettspiele so verdammt cool sein können: WorldWorks hat Dutzende im Angebot, allesamt selbst entworfen und schon ab 6 Dollar  erhältlich. Der Witz: Diese Spielewelten kann, nein, muss man selbst bauen. Und zwar aus Papier. Für Einsteiger haben sie auch diverse Video-Tutorials reingestellt.

    Aus gegebenem Anlass auch  noch mal der Hinweis auf ein älteres Posting zum Thema Schneideplotter, denn die Vorlagen von WorldWorks gibt's teilweise auch als ".GSD"-Dateien (ein spezielles Schneideplotter-Format). Schaut euch auch die anderen "Papercraft"-Einträge mal an - die sollten als Inspiration reichen, um eigene Spielewelten zu entwerfen. Das ist nämlich durchaus machbar. Aber Vorsicht! Was passiert, wenn der Dioramen-Bau komplett aus dem Ruder läuft, zeigt dieser Beitrag: Hier haben ein paar Schweden für ein "Warhammer 40.000"-Szenario eine 3-Zimmer-Wohnung geopfert (man beachte die Tapeten). Auch unbedingt sehenswert: Bei gettheglass.com wurde ein analoges Diorama zu einem digitalen Flash-Game.

    BTW: Dank Freshwap könnt ihr - natürlich nur zu Demo-Zwecken - die komplette WorldWorks-Szenerie "SeaWorks: The Legend of Skull Cove" herunterladen (auf der Seite ganz nach unten scrollen oder einfach hier klicken (= Hotfile)).

    1.10.10

    The Other Guys

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    Der beste Abspann seit langem. Warum ausgerechnet nach einer Klamotte wie "The Other Guys" (Stream) die Finanzkrise erklärt wird, ist mir allerdings ein Rätsel. Die Grafiker von PictureMill haben im Grunde die komplette Handlung da rein gepackt - der eigentliche Film ist hingegen nur eine Aneinanderreihung von Verfolgungsjagden. Und trotzdem natürlich ein "Muss" für alle Will Ferell-Jünger. Vor allem die erste halbe Stunde ist der absolute Wahnsinn!

    29.9.10

    Plastik über alles

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    Da ich dank FabLab nun den ersten Makerbot aus der Nähe sah, komme ich nicht umhin, hier auch mal eine Doku reinzustellen. Denn ganz ehrlich: DIY 3D-Drucker erzeugen zu 95% Müll. Selbst diese Jungs, die ja nun fast den ganzen Tag nichts anderes machen, produzieren damit knallgelbe, ziemlich unförmige "Espressotässchen" oder ähnlich kleine (sehr viel größer schafft das Ding nämlich nicht) Fantasie-Skulpturen. Fragt sich wozu. Oft genug bricht der Drucker dann auch noch mittendrin ab, und kann dann nicht einfach weiterdrucken, sondern muss stets von vorne anfangen. Solange der verwendete Kunststoff nicht biologisch abbaubar ist, sehe ich das als echtes Problem.
    Über diesen Link könnt ihr die kanadische Doku als Playlist abrufen. Ebenfalls sehenswert: Die Ösi-Version von "Plastik über alles", "Planet Plastik". Hier gibt es neben vielem bekanntem zB gegen Ende die Aussage der (ehemaligen) Vizepräsidentin der EU Kommission, Margot Wallstrom, dass man in den letzten zehn Jahren gerade einmal elf Substanzen einer Prüfung unterziehen konnte - von schätzungsweise 100.000. Und dass die Konzerne jegliche Scheisse produzieren können, weil die Beweislast bei der EU bzw. deren Bewohnern liegt. Das war mir so nicht bekannt. In "Plastic World" gibt ein gewisser Franz Latzko vom "Fachverband Chemische Industrie" auch ganz locker zu, dass Plastiksubstanzen (zB "Bisphenol A" oder "Tributyltin" in PET Flaschen) einen "Verlust von Lebenserwartung" verursachen. Aber nur einen halben Tag oder einen Tag oder eine Woche oder so. Deshalb sei das alles kein Problem. Alter, wo leben wir eigentlich? Achja, hier (wenn wir schon Mal dabei sind). Hier noch mein Artikel zum Thema 3D-Druck aus der WAMS. Wunschgemäß ohne kritische Untertöne.

    20.9.10

    Practical Electronics

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    Nur kurz ein Download-Tipp für Elektroniker und alle, die es werden wollen: Chez Avax hat ein Nostalgiker den '65er Jahrgang von Practical Electronics reingestellt (Hotfile, FileServe). Da die PDFs um die 55MB groß sind, gehe ich mal von Premium-Qualität aus!

    12.9.10

    DIY Touchscreen

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    Aus Frankfurt stammt die grafische Entwicklungsumgebung vvvv, die der Erzeugung und Manipulation von Video-, Grafik- und Datenströmen in Echtzeit dient (siehe auch dieses Posting). Was ihr damit ganz konkret auf die Beine stellen könnt? Nun, man kann damit zum Beispiel ein Multitouch-Screen realisieren. Dazu braucht es nicht viel mehr als einen Karton, eine WebCam, ein paar Infrarot-LEDs und eben vvvv. Das Prinzip: Die LEDs strahlen von der Seite IR-Licht in (!) die Plexiglasscheibe. Stellt euch das wie ein sehr breites Glasfaserkabel vor - hier kommt das Licht auch an der einen Seite hinein und auf der anderen Seite heraus. Es ist quasi in der Glasfaser "gefangen". Genauso funktioniert das hier, auf der einen Seite rein, auf der anderen... Wenn man allerdings auf die Kunststoffscheibe drückt, kann die IR-Strahlung an dieser Stelle entweichen.

    Webcams (und alle anderen Digital-Kameras) sind von Haus aus Infrarotempfindlich. Haltet einfach mal eine Fernbedienung vor das Objektiv und drückt eine Taste: Ihr könnt die sonst unsichtbaren Signale der Fernbedienung sehen. Und das, obwohl die Kameras einen IR-Filter haben, der das meiste Licht mit dieser Wellenlänge (zwischen 780 nm und 1 mm) heraussiebt. Wenn man nun diesen Filter entfernt, hat man eine 1A-Nachtsichtkamera, kann also auch schwache IR-Strahlung einfangen. Und genau dieser Umstand wird dazu genutzt, die "Lichtflecken" von der Plexiglasscheibe zu registrieren.

    Ich könnte mir vorstellen, dass man sogar den Karton weglassen könnte, wenn man den IR- durch einen Tageslichtfilter ersetzt - also durch so ein dunkelrotes Plastikteil, das unten am Fernseher verbaut ist, um die Befehle der Fernbedienung (ungestört) empfangen zu können. Diverse Materialien eigenen sich, um das sichtbare Licht auszusperren: Zum Beispiel alte Disketten :)

    Wie auch immer. Auf jeden Fall muss dem Computer nun noch mitgeteilt werden, was er mit diesen Bildern von der WebCam anzufangen hat. Und hier kommt vvvv ins Spiel. Wer sich die Tutorials des o.g. Links angesehen hat, kann wahrscheinlich bald seinen eigenen Code generieren, doch natürlich gibt es - für schnelle Erfolgserlebnisse - auch einen Download (die ".tmp"-Datei einfach in "Touch_demo_3.v4p" umbenennen).

    Wer jetzt noch einen Beamer (o.ä.) integriert, kann aus diesem Touch-Screen dann auch ein Touch-Display machen - ähnlich wie es Wii-Großmeister Johnny Chung Lee auf seiner Seite demonstriert (siehe auch dieses Posting).

    9.9.10

    Augmented Reality II

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    Keimzelle des momentanen AR-Hypes ist wohl das ARToolKit von Dr. Hirokazu Kato vom "Human Interface Technology Laboratory" (HIT Lab) der Universität von Washington (bei ARToolworks gibt es die kommerzielle Version). Daraus entstand dann das NyARToolkit, eine Class Library für Java/C#/Android (für Apps wie Layar z.B.) Und seit geraumer Zeit gibt es nun auch eine ActionScript3-Variante für Flash, FLARToolKit genannt. Was ist FLARToolkit? Eine Programmbibliothek für Flash, die mit gängigen 3D-Erweiterungen wie zum Beispiel Papervision3D zusammenarbeitet. So können dann Flash, eine 3D-Engine und eine Webcam zusammen eine virtuelle Realität erschaffen. Guckt mal bei Mikko Haapoja vorbei, der hat ein paar schöne Beispiele gesammelt und gibt auch etwas Starthilfe. Weitere Beispiele gibt es auch in meinem Webcam-Posting. Und schaut euch auch unbedingt dieses Video-Tutorial an. Es ist eines der schnellsten, aber auch eins der besten, die ich je gesehen habe.  

    Übrigens: Wer die Flash-Software nicht installiert hat, kann dank wonderFL trotzdem an Augmented-Reality-Demos schrauben, denn wonderFL, ein Online-Flash-Generator, unterstützt nun auch FLART! Nur mal so nebenbei. Für eine volle Packung AR besucht die Seiten des französischen Marktführers: T-Immersion. Hier kommt man echt aus dem Staunen nicht mehr raus.

    Indie-Games

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    Der Schwede Markus Persson ist ein weiterer Beweis dafür, dass man auch Jahrzehnte nach Atari, C64 und Co mit einem selbst geschriebenen Programm einen gigantischen Knaller landen kann. Während die Spiele-Multis sich mit der Entwicklung von Fortsetzungen und/oder Schlachtplatten begnügen, kommen die wirklich innovativen Ideen ja ohnehin meist aus der Indie-Szene (siehe dazu auch dieses Magazin). Ist ja auch kein Wunder, warten bei solchen Projekten nicht 300 Mitarbeiter auf vier Kontinenten auf ihre Lohntüte. Und so bringt Persson (schwer inspiriert durch das Indie-Game Infiniminer) mit Minecraft ein herrlich altmodisches Sandkasten-Spiel an den Start, das zwar 3D ist, aber trotzdem total pixelig aussieht. Als ob man in ein Spiel der 80er Jahre hineingesaugt worden wäre. Magisch geradezu. So magisch, dass manche regelrecht "auf Mindcraft sind" und die Quader zu unglaublichsten Welten stapeln. Und sich Minecraft-Kostüme schneidern. Nach kurzer Anmeldung kann man diese bewusstseinserweiternde Erfahrung auch gratis auf der Homepage machen (ältere Version). Obwohl die Vorversion gratis und die neue Version noch Beta ist, scheint sich die Sache zu lohnen: Wenn die Daten auf der Webseite stimmen, dann wurden bisher 128.000 Kopien der Beta verkauft, Stückpreis 9,95€ (Finale Version = 20€). Wenn ich das richtig sehe, ist Herr Persson damit Millionär geworden. Gratulation!

    8.9.10

    Rotgrün im Web

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    Keine Bange, es geht nicht um die Webseiten von früher durchaus wählbaren Parteien. Sondern um Anaglyphen. Nachdem ich in diesem alten Posting schon mal auf die faszinierenden Möglichkeiten der guten, alten, Rotgrün-Bilder hinwies, kommt nun der Nachschlag. Schließlich lagen ja vor kurzem der Bild-Zeitung und dem arte-Magazin RG-Brillen bei. Das war nur ein kurzes Vergnügen. Allerdings sind jetzt zwei sehr unterschiedliche Bevölkerungsschichten in der Lage, Anaglyphen zu betrachten (auch wenn eine dieser Schichten das vielleicht gar nicht weiß, hihi). Und im WWW gibt es eine Menge zu betrachten:
    Zum Beispiel gibt es mit Swell3D und 3D Manifesto zwei sehr gute Blogs, die nur mit entsprechender Brille Spaß machen. Schon eine simple Google Bildersuche bringt Erstaunliches zutage. Oder man schaut sich diese Diashow* vom "kiwizone" bei flickr an (dort gibt es selbstredend auch eine spezielle Gruppe zum Thema). Und Filme wie den oben gezeigten (von Stefan Voigt, David Shelton und Stefan Weinberg von der FH Mainz), findet man auch durch einfaches googeln. Besonders faszinierend sind aber interaktive stereoskopische Webinhalte. Zum Beispiel die Seite des britischen "Interaction Designers" Paul Neave, auf der man direkt in 3D zeichnen kann! Bitte benutzt nach dem ersten Kritzeln unbedingt die beiden Pfeile am unteren Bildschirmrand - der Effekt ist wirklich grandios. (Weitere Links folgen...)

    *(Anm.: Diashows lassen sich mit der Leertaste pausieren...)

    Gerade entdeckt: Auch das legendäre Spiel Minecraft hat einen Rot/Grün-Modus! 

    6.9.10

    Open-Source Satellit

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    Woran denken wir beim Wort "OSSI"? Klaro, an die Open Source Satellite Initiative! An Männer wie den südkoreanischen High-tech-Künstler Hojun Song, der sich in allerbester "Do-it-yourself"-Tradition aus relativ günstigen Komponenten (insgesamt knapp 500 Dollar) einen Satelliten gebastelt hat. Basis ist dabei ein Arduino, das Song modifizierte, um es vor der kosmischen Strahlung zu schützen. Dazu kommt eine Solarzelle sowie eine Lithium-Ionen-Batterie. Auf der Außenseite sind vier LED-Lichter angebracht über die  Morsecodes dargestellt werden, die Song an den Satelliten schickt. Erstaunlich: Sie sollen sogar mit bloßem Auge von der Erde aus gesehen werden können. Ein schönes Portrait des Meisters gibt es bei thecreatorsproject, ein PDF mit allgemeinen Infos zum Projekt können geneigte Orbitalforscher bereits von seiner Seite herunterladen. Die genauen technischen Unterlagen sollen bald folgen. Wer ihn unterstützen möchte, sollte seine T-Shirts kaufen, denn: 9969 verkaufte Shirts = 1 Satellit!

    1.9.10

    WebCams

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    Hochauflösende Webcams sind (sehr) bezahlbar geworden: So gibt es HD-Ready-Kameras von Logitech schon ab 27€ (siehe unten). Lange Zeit war die "Pro 9000 Webcam" (NICHT die "Pro 9000 QuickCam"!) das Maß aller Dinge. Carl Zeiss-Glaslinse, Autofokus, nativer 2 Megapixel Sensor (Videos bis 1600 x 1200, dann allerdings interpoliert) und 720p-Modus. Ohne Autofokus, sonst aber identisch (und 20€ billiger), ist die C600. Microsoft hat mit der HD 6000 auch was Feines im Angebot - 720p mit Autofokus für 45€. Nicht viel falsch machen kann man mit der C270 von Logitech: Zur Zeit kostet sie knapp 27€, das ist für 720p-Videos wirklich nicht viel (allerdings ohne AF). Ob wirklich flüssige Aufnahmen in 720p möglich sind, darf allerdings bezweifelt werden: Logitech spricht auf seiner Webseite nur von VGA (640x480) mit 30 Bildern pro Sekunde.




    Dennoch: So eine HD-Cam ist unbedingt erstrebenswert. Zum Beispiel, um einen DIY-Laserscanner zu basteln. Oder für Motion-Tracking (-Capture?) ohneIR-Marker. Es gibt aber noch eine ganze Reihe von netten Anwendungsmöglichkeiten. Man könnte zum Beispiel:

    27.8.10

    Fabber weltweit

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    Pflichtbookmark: 100KGarages ist das Unterfangen, alle Fabber dieser Welt über eine Seite zugänglich zu machen. Soll heißen: Nicht genug damit, dass die Fabbing-Bewegung in den nächsten Jahren und Jahrzehnten die Megafabriken (und damit die Monopolkapitalisten) dieser Welt größtenteil überflüssig machen wird. Nein, man muss noch nicht mal seine Sachen zu Shapeways, Ponoko oder eMachineShop schicken. Sondern man sucht auf der Karte von 100KGarage nach dem freundlichen Lasercutter, 3D-Drucker oder CNC-Fräser in der Nachbarschaft. Und wenn ich das richtig verstehe, müssen das nicht unbedingt Profigeräte sein, auch Hobby-Fabber sind herzlich willkommen.


    In diesem Zusammenhang sollte ich vielleicht auch noch auf ein ähnliches Projekt verweisen, das jetzt endlich auch nach Hamburg kommt (so wie es z.Zt. aussieht, im Umfeld der NoBNQ-Initiative): FabLab. 46 FabLabs in 16 Ländern gibt es bereits, initiiert durch Prof. Neil Gershenfeld (Bild) und dem "Media Lab" des MIT (Massachusetts Institute of Technology). Keimzelle war wohl die überaus beliebte MIT-Veranstaltung "MAS.863" mit dem Untertitel "How To Make (Almost) Anything". Was man in einem richtigen FabLab alles anstellen kann, zeigt "Fab Central".  Die Revolution hat begonnen, also los jetzt!

    25.8.10

    Sculptris (2)

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    Ich hatte es bereits gepostet, möchte aber sicherheitshalber erneut darauf hinweisen, dass "Sculptris" eines der besten 3D-Programme des Universums ist und gratis bei Pixologic heruntergeladen werden kann. Pixologic? Ja, das sind die ZBrush-Leute. Die sahen was der junge Schwede* da in sechs Monaten im Alleingang gezaubert hat und haben den Mann und sein Programm ganz schnell (letzten Monat?) nach Kalifornien geholt. Schließlich ist Sculptris direkte Konkurrenz und dann auch noch kostenlos.

    Wer ZBrush eigentlich Bombe findet, aber (wie ich) an der Bedienung komplett verzweifelte - MUSS Sculptris antesten. Muss, muss, muss! Die Bedienung ist ein Traum: Endlich hat man wirklich das Gefühl, einen Klumpen Ton vor sich zu haben. Endlich ein aufgeräumtes Interface, mit dem man trotzdem alles machen kann. Endlich echtes 3D und kein "2,5D", das sich bei einem falschen Klick nicht mehr bearbeiten lässt. Endlich muss man sich keinen Kopf um die Auflösung der Figur machen, weil das Programm an den Stellen, wo mehr Polygone gebraucht werden, selbst welche hinzufügt (und nur dort!)

    Bleibt nur zu hoffen, dass dieses exzeptionelle Gratis-Programm jetzt von Pixologic nicht direkt in eine 600€-Software verwandelt wird. Obwohl ich *Thomas Pettersson wirklich jede Mark gönne. 

    24.8.10

    Motion Capture

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    "Motion Capture For The Masses" verspricht iPi Soft. Und wenn die Software hält, was die Videoclips versprechen, dann bricht tatsächlich ein neues Zeitalter (vor allem) für die private Character-Animation an. Keine IR-Marker sind hier notwendig, man braucht auch kein System aus acht Kameras oder ähnliches. Eine Sony Eyetoy (!) Cam (für "Basic" & "Standard"-Version) bzw. eine beliebige Digitalkamera ("Express"-Version) reicht. Maximal können von der Standard-Version vier Cams verarbeitet werden, Basic verdaut drei, Express eine. Nur die "Standard"-Version ist zZt als Beta verfügbar und kann als 30-Tage-Demo heruntergeladen werden.

    Christian Theobalt vom Max Planck Institut in Saarbrücken (und Gastprofessor an der Stanford) legt noch eine Schippe drauf: Auch sein Projekt verzichtet auf Marker und begnügt sich mit Kamerabildern. Doch es erfasst nicht nur die Bewegung einer Person, sondern auch alles andere. Also auch schwingende Röcke zum Beispiel. Nachteil: Zu Beginn muss die Person per Laserscanner erfasst werden. Aber sowas kann man sich ja dank des Braunschweiger Instituts für Robotik und Prozessinformatik (theoretisch) selbst bauen... (siehe dieses Posting) ;-)

    16.8.10

    Wii Hack: Multitouch

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    Zwar etwas älter (2007), aber immer noch einer der beeindruckendsten Hacks, die je mit dem Wii-Controller (hier gibt's einen Wii Controller für (zZt) 14€) durchgezogen wurden: Johnny Chung Lee zeigt, wie man mit zwei Infrarot-LEDs (z.B. aus alten Fernbedienungen) ein Multitouch-Display verwirklichen kann. Ein Pflichtbookmark in diesem Zusammenhang ist natürlich WiimoteProject.com. Das die Bastelei wirklich extrem nützlich ist, zeigt dieser Video:

    Elektrolumineszenz

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    Unsere hochverehrte Jeri Ellsworth (C64 DTV) zeigt hier recht anschaulich, wie man einen "EL Wire" herstellt. Elektrolumineszenz hab ich auch in diesem Posting (und in diesem) mal erwähnt, dass das aber SO einfach herzustellen ist, hätte ich nicht gedacht. Wenn ich es richtig verstanden habe, braucht man nur etwas Kupferlackdraht, normalen Draht und Phosphor. Letzteres dürfte das Problem sein - zumindest weißer Phosphor ist hochgiftig (50mg töten einen Menschen innerhalb von 5- 10 Tagen). Roter ist weniger gefährlich, wird aber auch nur an Forschungseinrichtungen etc. geliefert (z.B. von Omikron, danke Axel!). Jeri kaufte übrigens  hier ein.

    Als echter ZEUKster will man nun natürlich wissen, was Phosphor überhaupt ist und wie man ihn evnt. selbst produziert. Auch Phosphor ist keine moderne Errungenschaft, sondern wurde bereits 1669 von dem Hamburger Apotheker Hennig Brand entdeckt. Der war nebenbei als Alchemist unterwegs und in dieser Funktion auf der Suche nach dem „Stein der Weisen“. Eigentlich sollen so unedle Metallen in edle verwandelt werden. Doch Brand war der Meinung, dass schon im Urin Gold enthalten sei und dampfte daher tausende (!) Liter ein. Die Rückstände reduzierte* er anschließend unter Luftabschluss mit Kohle ( und erzeugte so (unwissentlich) aus dem Phosphat des Urins weißen Phosphor. Dieser ist chemolumineszent (NICHT phosphoreszent**) - leuchtet also im Dunkeln. Brand hatte kein Gold erzeugt, sondern das erste Knicklicht! In diesem Forum will jemand dieses Verfahren nachstellen - inkl. einiger interessanter Tipps: "Nimm Knochenmehl (als Düngemittel im Pflanzenfachhandel erhältlich) und calcinier das (glühen bis der Kolben platzt) mit Holzkohle. Resultat ebenfalls weisser Phosphor".

    * Redoxreaktion: Ein Reduktionsmittel gibt Elektronen ab, reduziert dadurch andere Stoffe (und wird selbst dabei oxidiert). In diesem Falle heißt das: Die Urin-Rückstände (UR) nehmen Elektronen der Kohle auf = UR werden reduziert = UR sind das Oxidationsmittel der Kohle. Die Kohle gibt Elektronen ab = sie wird oxidiert = Kohle ist das Reduktionsmittel für die UR.
    Ein Oxidationsmittel wird reduziert, nicht oxidiert? Und reduzieren bedeutet, dass ein Stoff Elektronen aufnimmt, statt abgibt? Kein Wunder, dass Schule keinen Spaß macht...

    ** Phosphoreszenz ist zwar nach dem Element Phosphor (griechisch "lichttragend") benannt. Die Ursache des Leuchtens von Phosphor ist allerdings die chemische Reaktion mit Sauerstoff, weshalb man von Chemolumineszenz spricht. Phosphoreszenz basiert hingegen auf einem physikalischen Effekt. Phosphoreszierende Materialien können jedoch auch aus Phosphor hergestellt werden.