17.5.10

Stärke

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Magnetische Flüssigkeiten hatte ich ja schon am Wickel, doch man kann mit viel weniger Aufwand ähnlich faszinierende Skulpturen produzieren. Das Stichwort lautet "Oobleck" (nach einer Dr. Seuss Kindergeschichte) oder "nichtnewtonsches Fluid" (für Angeber). Diese Stoffe sind im Grunde flüssig, ändern ihre Viskosität aber unter Druck und Bewegung. Sie sind "anomalviskos". Heißt: Man kann sie in einen Pool kippen, dann aber darauf laufen. Selbstverständlich gibt es Menschen, die sowas gleich ausprobieren. Bei solchen Sauereien immer ganz vorne mit dabei: Die Mythbusters (3.40: "Oh Dude, that feels so wrong"... Haha!) Das Rezept ist simpel: 1 Teil Wasser auf 1,5 bis 2 Teile Stärke. Das war's! Etwas Lebensmittelfarbe kann natürlich nie schaden. Wie im Video gut zu sehen, reicht etwas Schalldruck aus, um die Flüssigkeit temporär zu verfestigen.

Aus Stärke lässt sich auch eine Modelliermasse herstellen: 1 Tasse Salz  in 2 Tassen Wasser auflösen, dann erhitzen, und 1 Tasse Stärke hinzufügen. Eine genauere Beschreibung bietet dieses Instructable.

Etwas komplizierter ist die Produktion des klassischen "Slime": Hier gibt es diverse Rezepte, die wohl alle ihre Vor- und Nachteile haben. Eine Version nutzt ebenfalls Stärke: 1 Teil Wäschestärke (flüssig) + 1 Teil Wasser + 1 Teil "Elmers Glue". Letzteren kann man hierzulande nicht kaufen, ich denke aber, dass ein Kleber auf Polyvinylalkohol- bzw. Polyvinylacetat-Basis gemeint ist. Also sogenannter "Weißleim", wie es ihn in jedem Baumarkt gibt. Auch UHU besteht zu 40% aus PVA. Hier der passende Video.

Ein anderes Rezept benutzt Borax (ein Antioxidationsmittel, das bereits in der Antike für Glasuren und in Ägypten zum Einbalsamieren benutzt wurde) zur "Verschleimung". Also wird wieder Wasser mit Holzleim vermischt und parallel dazu Wasser mit ca. 1/2 Teelöffel Borax (je mehr, desto fester wird die Masse). In manchen Rezepten wird destilliertes Wasser empfohlen, in anderen soll der Kleber/Leim mit dem Wasser erwärmt werden. Und die Mengenangaben sind so unterschiedlich wie das Endergebniss ekelig (PopSci Video, Mini-Maker Sylvia). Da hilft nur ausprobieren. Richtig interessant wird es durch die Zugabe von etwas Waschmittel mit optischen Aufhellern: Das erzeugt einen beeindruckenden Leuchteffekt!

Auch Moon- oder Magic-Sand kann mit Stärke hergestellt werden. Normalerweise ist das bunter Kram, der sich anfühlt wie nasser Sand und sich ebenso leicht formen lässt. Doch Magic-Sand trocknet nicht aus und ist auch nicht nass. Das Original enthält, glaube ich, etwas Ton. Aber mit einer Stärke/Sand-Mischung (2 Teile Sand auf 1 Teil Stärke + etwas Wasser) hat man den gleichen Effekt (engl. Anleitung). Die schwedische Firma Delta hat noch zwei weitere Sandprodukte im Angebot, "Deltasand" (haltbarer) und "Blubber" (besonders leicht). Da bin ich aber noch am recherchieren...

Zum Schluss noch ein Spielzeug mit gaaaanz viel Haptik: Die "Stressbälle" zum Kneten kann man leicht selbst basteln. Einfach den Kopf einer PET-Flasche abschneiden, über den Verschluß einen Luftballon ziehen und diesen dann über den PET-Flaschen-Trichter mit (Stärke-)Mehl füllen, bis ein kleiner Ball entstanden ist. Zuknoten, fertig (Video)!

DIY Schuhe

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Blätterte gerade in dem Magazin In}Shoes und überflog die üblichen Jubelberichte über Designer wie Manolo Blahnik, Christian Louboutin & Co. Solche Schlappen kosten dann ja gerne mal 725€. Da gefällt mir Mary Wales Loomis, eine ältere Dame aus den USA schon viel besser. Sie macht sich ihre Schuhe einfach selbst und beschreibt das oberflächlich auf ihrer Webseite und (hoffentlich) en Detail in ihrem Buch.

Eigentlich ist das nämlich ganz einfach, zumindest, wenn es um Pumps geht: Die bequemsten (!) aus dem Schuhschrank kramen, Gips, Beton oder sowas in einem Plastikschlauch füllen und in den Schuh stopfen. Schwupps hat man eine Vorlage. Nun kann man nach Schnittmustern gucken oder einfach einen alten Schuh auseinandernehmen und die Formen übernehmen. Na seht euch die Seite einfach mal an. Und wenn's dann an die professionelle Sneakers-Produktion gehen soll, empfehle ich dieses Instructable.

10.5.10

Interaktive Klamotten

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Ein Schlagzeug gibts natürlich auch. Oder wie wärs mit einer "Wi-Fi Detector Cap"? Oder einem T-Shirt-Equalizer? All das (und vieles mehr) kann man bei ThinkGeek oder, weniger bekannt, bei 2buysth kaufen. Letztere sind auf Elektrolumineszenz (EL) spezialisiert, haben also keine Musik-Shirts aber dafür welche, die waschbar sind (weil das Display mit Klett befestigt ist) und selbst gestaltet werden können (mit einem Spezialstift).

Kurz zum Hintergrund: EL ist ein Halbleiterphänomen, 1936 zufällig entdeckt von dem Franzosen George Destriau, im Labor der legendären Marie Curie. Durch ein elektrisches Feld werden Elektronen in ein höheres Energieniveau gehoben und rekombinieren im sichtbaren Bereich. Der Aufbau ist relativ simpel: Die "Leuchtschicht" besteht meist aus Zinksulfid, das durch Metalle wie Aluminium, Silber, Kupfer, Gallium oder Mangan dotiert ist. Sie liegt zwischen zwei "Elektroden-Schichten" - wobei die obere (sichtbare) Schicht natürlich transparent sein muss. Dies ermöglicht ein Kunststoff (Polyester) der mit Indiumoxid oder Indiumzinnoxid beschichtet wurde. Die Farbe des emittierten Lichtes wird durch Stärke und Zusammensetzung der Dotation bestimmt.

9.5.10

|g|ridwars

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Vielleicht das überzeugenste Argument für die Verwendung von BlitzBasic ist |g|ridwars. Dieser in Erfüllung gegangene feuchte Traum eines jeden "Defender/Stargate"- und "Robotron"-Spielers entstand wohl aus Frust darüber, dass "Geometry Wars" lange Zeit nur XBox-Besitzern vorbehalten war. Das ist inzwischen zwar auch für PCs adaptiert worden, mir gefällt die Freeware-Version jedoch besser. Zumal sie, wie gesagt, deutlich zeigt, was man aus diesem auf Spiele spezialisierten Basic-Dialekt (ursprünglich für den Commodore Amiga entwickelt) alles rausholen kann. Auf einem Standard-PC wie meinem (AMD Quadcore, 399€) sind Hunderte von Sprites unterwegs, ohne auch nur einen Hauch von Rucklern.
Anscheinend arbeitet der Programmierer Marco Incitti mit BlitzMax, denn diese - wirklich sensationelle - Version von BlitzBasic ermöglicht eine direkte Kompilierung für Windows, Mac und Linux!

3.5.10

Java Emulatoren

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Zu geil, was mittlerweile möglich ist. Ich erinnere mich noch recht gut, wie ich Mitte/Ende der 90er über einen FTP-Server stolperte, der (glaube ich) "Uhura" hieß und SÄMTLICHE Sinclair Spectrum Spiele enthielt. Ich war echt fassungslos, dass ich endlich, mit, na sagen wir mal, wenigstens 10 Jahren Verspätung "Ant Attack" (das Bild zeigt ein Remake) daddeln konnte. Nun, inzwischen sind die PCs und die Java-Programmierer so weit, dass das sogar im Browser stattfinden kann. Da ich relativ viel nach den Dingern suchen musste, stelle ich hier mal ne Liste mit Emulatoren rein, die auch wirklich als Applet im Browser laufen (und nicht erst heruntergeladen werden müssen):

Virtualapple (Apple //e und //gs, sehr viele Spiele online! TOP!)
ZXspectrum.net (= Qaop, siehe unten. Sehr viele Spiele (chronologisch geordnet))
JavaCPC (Schneider CPC, viele Spiele + Soundkulisse (Laufwerk etc))
JPC (DOS Rechner, siehe auch DOSdose (viele Spiele online))
HOB (Sinclair Spectrum, leider nur wenige Games)
Qaop (Spectrum, siehe ZXspectrum.net)
JSSpeccy (Spectum als JavaScript (!) Emulation)
C64s (Commodore 64)
Route64 (C64, läuft allerdings als externes Java Programm)
JaC64 (C64, einige Spiele online)
JStella (Atari 2600)
Mocha (Dragon32/64, leider keine Spiele online)
JBeeb (BBC, gehostet auf der Homepage von Chris Moyles!)
Jemu (div, ua BBC)
Cottage (MAME, noch unveröffentlicht)
JAE (diverse klassische Spielautomaten)
easyretro (Atari ST, allerdings ein geschlossenes System)
Parchment (Z-Machine Textadventures, Link 2)
jMagnetic2 (Magnetic Scrolls-Adventures wie z.B. "The Pawn")

(to be continued...)

2.5.10

Adventure Creation Kit

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Mit dem Adventure Creation Kit von Chris Hopkins lassen sich Spiele à la "Ultima", "Wizards Crown" & Co erstellen. Ich war ja schon immer der Meinung, dass es unbedingt eine spielbare Neufassung von "Expedition Amazon" (hier gehts zur Java Emulation) geben müsste, natürlich im C64/Apple II-Look. Tja, das ist wohl endlich meine Chance...!
Die alten RPGs vereinigen meines Erachtens zwei Vorteile: Einerseits findet der Film im Kopf statt, so, wie es auch NetHack-Veteranen schätzen. Nur das Titelbild (links) liefert ein paar Anregungen. Andererseits sind die Spiele nicht ganz so spartanisch wie das ursprüngliche Nethack, wo ja nur ASCII-Zeichen genutzt werden.

Auf dieser Seite findet ihr ein ACK-Forum, das Handbuch habe ich mal bei Scribd reingestellt und bei nethack.wikia.com wartet eine akribische Zusammenstellung aller Gegenstände und Monster aus Nethack (Grafikversion) auf euch - was die Generierung eines Spiels natürlich wesentlich erleichtert. Ein paar ähnliche Tools wie ACK stellt übrigens das SeditionProject vor.