27.10.14
Übersicht: Online-Märkte und -Fabriken
Nicht jeder kennt die ganzen Möglichkeiten, im Interweb sein Taschengeld aufzubessern. Deshalb habe ich hier mal eine kleine Liste angelegt. Nichts exotisches, sondern nur die Basics. Dafür mit den wichtigsten Angaben zu Konditionen & Provisionen.
DaWanda. Marktplatz für Handgemachtes, Einzelstücke und Vintage-Sachen. Den Preis für Ihre Waren bestimmen Sie natürlich selbst, DaWanda kassiert Gebühren: 10 bis 30 Eurocent pro eingestelltem Artikel und fünf Prozent vom Verkaufspreis.
Etsy. Das us-amerikanische Vorbild von DaWanda, seit 1999 am Start. Hat inzwischen auch einen deutschen Ableger. Gleiches Prinzip: Es fallen Gebühren für das Einstellen von Artikeln (20 US-Cent) und nach deren Verkauf (3,5 Prozent) an.
Spreadshirt. Der Textildrucker aus Leipzig verlangt keine Gebühren (außer man möchte zusätzlichen Service) und überlässt seinen Kunden die Preisgestaltung jenseits der Material/Arbeitskosten. Sie bestimmen also bei jedem hochgeladenem Motiv oder Produkt, wie viel Sie dafür haben möchten. Auch die Einrichtung eines eigenen Shops ist kostenlos und mit wenigen Klicks eröffnet man Shops in Italien, Spanien, Frankreich, den USA…
Cafepress. Das US-Vorbild für Spreadshirt, inklusive deutschem Ableger. Über 250 Produkte lassen sich mit eigenen Motiven bedrucken, zu den Materialkosten addiert man einfach die gewünscht Provision. Zusätzlich ist es möglich, einen Shop zu eröffnen und je nach Umsatz einen “Bonus” von zehn bis 30 Prozent zu kassieren.
Zazzle. Zazzle ist ebenfalls im “Mass Customization”-Markt tätig, individualisiert also Massenware mit Ihren Motiven. Zitat: “Bei Zazzle legst Du selbst den Betrag fest, den Du beim Verkauf eines Produktes verdienst. Wähle eine Lizenzgebührenrate zwischen 10% und 99% aus und wir erhöhen den Produktpreis um Deine Lizenzgebühr.”
KDP. Der “Kindle Direct Publishing”-Service ermöglicht die problemlose Veröffentlichung eigener Texte auf dem Gerät. Es gibt 30 bis 70 Prozent Tantiemen vom Verkaufspreis, den Sie weitestgehend selbst bestimmen. Je nach Datenvolumen des Buches und Tantiemenhöhe fallen ggf. Gebühren an (zB 12 Eurocent pro Megabyte bei 70 Prozent Tantiemen). Auch Comics und Kinderbücher sind kein Problem, Amazon stellt dafür spezielle Software zur Verfügung (“Comic Creator” zB).
Fotolia. Auch große Verlage und Agenturen verwenden diese Bilddatenbank. Es gibt – abhängig vom Status und Ranking des Fotografen – zwischen 20 und 63 Prozent Provision für Einzel-Downloads und 25 bis 40 Eurocent für Bilder, die Abonnenten heruntergeladen haben.
Shutterstock. Eine weitere Bilddatenbank, hier gibt es bis zu 120 US-Dollar pro heruntergeladenem Foto bzw. Videoclip. Das dürfte allerdings die Ausnahme sein, bei geringen Umsätzen bekommt man für ein Bild nur 0,25 Dollar.
Scoopshot. Scoopshot vermarktet mobil geknipste Bilder, die Fotografen von ihrem Smartphone hochladen. Bei Auftragsarbeiten bestimmen die Käufer die Preise, wenn man ungefragt Bilder hochlädt, legt man selbst das Honorar fest. Der Finne Arto Mäkelä soll 2012 auf diesem Weg knapp 20.000 Euro verdient haben - er musste allerdings auch tausende von Bilder machen.
iStockphoto. Bietet Fotos, Grafiken, Videos und Audiodateien zu Dumpingpreisen an. Als Verkäufer bekommt man eine “Grundbeteiligung” von 15 Prozent für jede heruntergeladene Datei. Exklusive Anbieter bekommen bis zu 45 Prozent.
Envato. Speziell an kreative Profis richtet sich seit 2008 dieser in Australien beheimatete Marktplatz. Zu ihm gehören diverse Portale, über die sich unter anderem Vorlagen für Photoshop, Webdesign oder Poster und Flyer anbieten lassen. Aber auch so ziemlich alles andere an Digital-Daten (Audio, Video, 3D, etc.) läßt sich über Envato verkaufen. Verdienst: 33 bis 70 Prozent Provision pro verkaufter Datei.
Ponoko. Der neuseeländische Lasercutter-Service arbeitet mit dem deutschen Formulor zusammen, doch um Designs zu verkaufen, ist das eigentlich unerheblich. Sie müssen nur ein Produkt mit einem Verktorgrafik-Programm entwerfen (Corel Draw, Inkscape, Adobe Illustrator zum Beispiel), hochladen, idealerweise einmal bestellen (um die Qualität zu testen und ein Produktfoto zu machen) und eine beliebige Provision auf den Materialpreis aufschlagen. Um Herstellung, Versand, Bezahlung und Reklamationen kümmert sich Ponoko.
Spoonflower. Statt kleinen Motiven auf T-Shirts, Grillschürzen oder Kaffeebechern bedruckt Spoonflower Meterware: Daraus nähen dann Menschen in der ganzen Welt Kissen, Vorhänge, Sofabezüge, Puppen oder Kleider. Alles, was Sie machen müssen, ist ein schönes Motiv oder Muster zu entwerfen und hochzuladen. Dafür gibts dann zehn Prozent vom Verkaufspreis.
Shapeways. Der 3D-Druckdienst ist ein Philips-Tochterunternehmen und hat eine Fabrik in New York und eine in den Niederlanden. Sie laden eine 3D-Datei - idealerweise im STL-Format - hoch und bestimmen selbst die Provision, die Sie auf die Herstellungskosten aufschlagen möchten.
i.materialize. Das Gleiche gilt für diese 3D-Druckerei. Sie erstellen ein Objekt und bestimmen den Preis, um alles andere kümmert sich i.materialize...
Sculpteo. Eine französische 3D-Druckerei, die sich durch besonders gutmütiges Format-Handling auszeichnet: Es ist fast egal in welchem Format Sie Ihre 3D-Objekte hochladen, innerhalb von wenigen Sekunden ist die Datei analysiert und gegebenenfalls sogar korrigiert. Leider etwas teuer.
TurboSquid. Virtueller gehts nimmer: Bei TurboSquid verkaufen Sie Ihre 3D-Daten. Punkt. Kein 3D-Druck, kein Lasercut, keine Animation. Nur die puren Daten. Den Preis bestimmen Sie selbst, es gibt für neue Mitglieder 40 Prozent und bei Teilnahme an einem Partnerprogramm bis zu 80 Prozent auf die Verkäufe.
DAZ 3D. Spezialisiert auf Modelle, die mit den 3D-Programmen Poser oder DAZ 3D generiert wurden (in erster Linie Menschen, Tiere, Pflanzen). Vom Verkaufspreis erhält der Künstler 50 Prozent.
The 3D Studio. Der älteste 3D-Marktplatz im Internet sieht etwas antiquiert aus, ist aber ein Familienbetrieb und legt auch größten Wert auf die Zufriedenheit der Künstler. 60 Prozent auf alle Verkäufe (inzwischen auch Stockfotografie) gibt es zu verdienen.
PatchTogether. Die Spielzeugfabrik im Internet! In Fachkreisen nennt man diese Figuren in Kleinauflage “Urban Vinyl”. Als Künstler muss man hier seinen Entwurf (Konzept-Bilder) von der Gemeinschaft zunächst kritisieren lassen, dann startet eventuell die Produktion in China. Den Gewinn teilt PatchTogether mit dem Künstler.
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