12.11.08
3D Stereo Bilder
Stereoskopische Rot-Grün-Bilder kann man relativ einfach selbst herstellen. Man braucht ein 3D-Programm und - idealerweise - Photoshop. Der Einfachheit halber habe ich eine ZIP-Datei erzeugt, die bei Megaupload heruntergeladen werden kann. Wer 3D-Studio Max hat, kann nun die .max-Datei öffnen. Alle anderen müssen in ihrem 3D-Proggie zwei Kameras erzeugen, die horizontal leicht versetzt werden. Sie simulieren die Augen des Betrachters.
Mehr Theorie dazu - schön übersichtlich präsentiert - gibt es bei binocularity.org. Aus diesen beiden Perspektiven werden nun zwei Bilder berechnet und als "links.jpg" und "rechts.jpg" in einem Ordner namens "3D Stereo" (der auf dem Desktop angelegt wurde) gespeichert. Warum? Weil das ZIP-Archiv auch eine Photoshop-Datei und eine "Action" beinhaltet, die vollkommen automatisch ein Rot/Grün-Bild erzeugt - wenn denn alles wie beschrieben abgespeichert wurde. Ihr könnt die Action natürlich später an eigene Bedürfnisse anpassen. Zur "Action": Es muss KEIN Bild geladen sein. Einfach im Action-Fenster den "ZEUK 3D"-Odner suchen und den einzigen Eintrag, "Stereoskopie" starten. Das Skript lädt die Vorlage.psd (hier könnt ihr dann noch die Farben für eure 3D-Brille einstellen) sowie die beiden JPGs und führt alle erforderlichen Einstellungen durch. Das Skript speichert das 3D-Bild als "Vorlage copy.jpg" und schließt alle Fenster bis auf "Vorlage.psd". Wichtig: Die PSD-Datei darf NICHT gespeichert werden (beim Beenden von Photoshop zB), weil sie nach Ablauf des Skripts nur das fertige Bild enthält (aber keine Ebenen etc)! Wer das Script nicht benutzen will, kann selbst mit den Photoshop-Kanälen (Rot, Grün, Blau) arbeiten. Wie das genau funktioniert, erfahrt ihr hier.
Wer eine R/G-Brille hat, sollte auch unbedingt hier vorbei schauen: www.icemanphotoscan.eu, hier wurde dem "Ötzi" mit 3D-Kameras auf den Pelz gerückt. Pietätlos, makaber, morbide? Irgendwie schon. Aber der 3D-Effekt ist irre!
11.11.08
Tiefen(un)schärfe!
Bathtub III from Keith Loutit on Vimeo.
Der legendäre "Depth of Field"-Effekt. Der geile Wichtel-Look entsteht dadurch, dass trotz geringer Brennweite sowohl Vorder- als auch Hintergrund unscharf sind. Das kannte ich bisher nur von Fotos, Keith zeigt, dass sowas auch mit bewegten Bildern möglich ist. Dummerweise schaffen CamCorder aber noch nicht mal den traditionellen Film-Look - also im Grunde den gleichen Effekt, aber mit großer Brennweite (wie in diesem Beispiel: Sean Connery in Richard Lesters D.O.F.-Granate "Cuba"):
Diesen wunderschönen Look bekommt man mit analoger Filmkamera und Teleobjektiv problemlos hin. Keith benutzt aber 'ne DigiCam und eine geringe Brennweite. Dafür aber zusätzlich "tilt shift"-Linsen (hier ein Beispiel was man damit machen kann. Und hier eine Anleitung zum Selbstbau). Wer den Schärfebereich seines CamCorders einschränken will, kann ein analoges 35mm-Objektiv vor die Funzeloptik setzen. Ganz einfach ist das nicht, da das eingefangene Bild zunächst auf etwas projeziert werden muss, damit der CCD-Sensor des CamCorders damit etwas anfangen kann. Aber es geht. Hier zwei empfehlenswerte Anleitungen: Englisch, sehr schön illustriert, und mit vielen Hintergrundinfos. Nr. Zwei ist eine Video Anleitung auf Deutsch (dröge, aber gut!):
10.11.08
Gratis 3D-Scanner
Aus Deutschland, genauer gesagt vom "Institut für Robotik und Prozessinformatik" in Braunschweig, stammt der kostenlose "David Laserscanner". Nach dem Download druckt man zunächst ein PDF aus, klebt diese Muster auf Karton und kalibriert damit seine Webcam (o.ä.). Nun braucht man nur noch eine Laserwasserwaage (Westfalia = 5,99€, oder einfach mal googeln), mit der man langsam über das zu digitalisierende Objekt streicht. Das kann live erfolgen, also mit einer WebCam. Der Video kann aber auch als .avi nachgeladen werden . Um ein "echtes" 3D-Objekt zu erhalten, sollte dieser Vorgang aus mehreren Perspektiven wiederholt werden - das irre Programm kann diese Daten wie eine Panaorama-Aufnahme zusammensetzen. Unglaublich einfach in der Anwendung, kostenlos und dann noch in Deutsch. Was will man mehr?! Na, vielleicht eine Gratissoftware, mit der man die Scan-Daten überarbeiten und ggf. ausbessern kann: Hierfür bietet sich MeshLab an.
Es sind SEHR detaillierte Aufnahmen möglich, wie dieses Bild beweist:
Was die großen Jungs so treiben, sieht man im "The Stanford 3D Scanning Repository" - hier kommt ein sündhaft teurer Cyberware 3030 MS scanner zum Einsatz, der dann ganze Tempelstatuen ausspuckt (ein 122 MB Download)... Nun noch ein Video vom David-Laserscanner in Aktion:
5.11.08
3D-Scanner aus Milch
Endgültig zur Hochtechnologie wird Milch durch die Idee von Friedrich Kirschner: Er benutzt Milch für seinen – aus Legosteinen – gebauten 3D-Scanner. Dafür legt er einen Gegenstand in eine leere Wanne und füllt diese esslöffelweise mit Milch. Eine über der Wanne montierte WebCam macht in regelmäßigen Abständen ein Bild von diesem Vorgang. Und eine kostenlose Software (Moviesandbox) rechnet anschließend die weißen Bereiche wieder aus den Bildern heraus. Dadurch kann der Computer dann das Objekt – Schicht für Schicht – rekonstruieren. Es entsteht eine sogenannte "displacement map". Und die ist eigentlich nichts besonderes, auf diese Art wurden 1994 auch die 3D-Landschaften in "Bryce" generiert. Aber solche Grausstufenbilder mit 'ner Wanne voll Milch (inzwischen auch mit aufblasbaren Pools voll Tinte) zu erzeugen... Respekt! Mehr Infos unter www.zeitbrand.de
1.11.08
Kunststoff aus Milch
Es ist immer wieder erstaunlich, welches High-Tech-Potential ganz einfachen Gegenständen innewohnt. Selbst so etwas profanes wie Milch kann mit etwas Forschergeist völlig neuen Anwendungszwecken zugeführt werden: Beispielsweise fanden die Chemiker Adolf Spitteler und Ernst Krische 1897 heraus, dass man aus dem in der weißen Flüssigkeit enthaltenen "Casein" Kunststoff herstellen kann. Und der wurde bis in die 1930er Jahre auch kommerziell hergestellt. (hier eine englische Seite mit ein wenig Historie).
Dazu reichen im Grunde 1 Liter heiße Milch und 4 Esslöffel Essigessenz. Kommerzielles Casein-Plasitk, u.a. "Galalith" genannt, wird zudem mit Formaldehyd behandelt. Doch die Entdeckung, dass aus Milch erst Quark, dann Käse, dann gar nicht künstlicher Kunststoff wird, dürfte viel älter sein. Überliefert ist, dass auch schon die Fugger sogenanntes Kunsthorn aus Käse herstellten. Nur dass es damals eben keine Patentämter gab.
Als Bindemittel dürfte es schon seit der Steinzeit Verwendung finden, Zitat Seilnacht.com: "Vermutlich wurde Milcheiweiß bereits bei den Höhlenmalereien als Bindemittel benutzt. Vom Malen mit Erdfarben und Milcheiweiß aus Quark wird in althebräischen Texten berichtet. Mit Caseinleim, der aus Quark und Kalk hergestellt wurde, fertigten ägyptische und chinesische Handwerker Tischlerarbeiten an. Caseinmörtel, ein Gemisch aus Quark, Sand und gelöschtem Kalk wurde zum Bau von Gebäuden und später auch von Kirchen verwendet. Die Wandgemälde der Sixtinischen Kapelle und viele Innen- und Außenfreskos der Kirchenmaler verdanken ihre Haltbarkeit der Caseintechnik. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts war seine Verwendung zur Herstellung von Holzleim ein großes Anwendungsgebiet, Färber benutzten es als Bindemittel zum Färben von Leder und Stoffen."
Auf den Seiten der Uni Münster gibt es ein PDF mit Details zur Herstellung von Casein-Kunststoff (und auch Milch-Kleber!). Und auf dieser Seite stellt jemand Milchkleber mit Natron bzw. Backpulver her.
30.10.08
Elektronik-Kurse
Leider auf englisch. Aber dafür sehr üppig illustriert. Wer den Umgang mit Multimeter, Steckplatine & Co erlernen möchte, muss hier vorbeischauen. Link: Lessons In Electric Circuits - Table of Contents
Auf deutsch und ebenfalls eine der besten Anlaufstellen im Web: Das Elektronik-Kompendium!
Programmieren für alle
Entwickelt hat Glenn Marshall seinen "Zeno Music Visualizer" mit Processing. Die stark an Java erinnernde Programmiersprache ist auf Grafik, Simulation und Animation spezialisiert, eignet sich gut für erste Gehversuche, arbeitet nativ mit dem Arduino zusammen und wird gerne von Medienkünstlern u.a. eingesetzt, da die Syntax vergleichsweise schnell zu erlernen ist. Bis man sowas (siehe Video) hinbekommt, dürfte allerdings doch etwas Zeit ins Land gehen...
Damit das überhaupt einmal was wird, solltet ihr bei OpenProcessing ein Lesezeichen setzen. Hier können die meisten Beispiele dank JAVA auch gleich online ausprobiert werden. Processing-Source-Code gibt es zudem bei ThePixelArt. Weitere Beispiele und andere Software zum Thema interaktive Grafik hat das Smashingmagazine zusammengetragen.
20.6.08
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