11.2.14

Spiele Baukästen



Von so etwas konnte man als C64-Besitzer nur träumen. Obwohl: Es gab ja auch damals schon so was wie Garry Kitchen’s GameMaker oder das Shoot ‘em up Construction Kit (SEUCK)! Aber für Nicht-Programmierer ist das 21. Jahrhundert ein Schlaraffenland. Um für Android, iOS oder andere Plattformen Spiele zu erstellen, gibt es inzwischen diverse leicht zu erlernende, aber dennoch leistungsfähige Baukästen. Das kann schnell mehr als ein Hobby werden: So etwas eher simples wie “Flappy Bird” (in wenigen Nächten zusammengestoppelt) bescherte seinem Schöpfer verträumte 50.000 Dollala. PRO TAG!

Eine kleine Übersicht:
  • Game Salad. Gratis, kommerzielle Nutzung nur mit Pro-Lizenz (299$ pro Jahr). Erstklassige Tutorials in Text, Bild und als Video. Bisher haben (laut Hersteller) 700.000 Entwickler in 189 Ländern damit über 200.000 Spiele produziert, darunter über 70 Top-100-Hits im US-App-Store. Beispiel: Steam Punks (Android)! Amazon hat gerade einen Deal mit GameSalad abgeschlossen, kein allzu schlechtes Zeichen! und hier zeigt jemand, wie man mit GameSalad einen Flappy-Bird-Clone bastelt.
  • Clickteam Fusion 2.5. Die Franzosen bieten eine Free-Version zum Testen an, für die Vollversionen wollen sie 79 - 299 Euro. Plus 99 Euro für den iOS- bzw. 69 Euro für den Android-Exporter. Man kann schöne Sachen machen, zum Beispiel einen Canabalt-Clon.
  • Stencyl. Gratis zum Ausprobieren, kommerzielle Nutzung für Flash & Desktop kostet 79$, Android & iOS 149$ und beides zusammen 199$ – allerding pro Jahr. Stencyl hat sich das Scratch- bzw. AppInventor-Prinzip zur Brust genommen und um spezielle Spiele-Features erweitert. Games entstehen also hauptsächlich über Puzzle-Teile, die zusammengeschoben werden. Flash-Beispiel: The Litte Who.
  • Construct 2. Grundsätzlich gratis, voller Funktionsumfang gegen Geld: 99€ (Personal) bzw. 329€ (Business). Drag & Drop, HTML5-Generator, mit über 20 Behaviors und Plug-Ins sowie 70 WebGL-basierten Effekten (u.a. auch ein Partikelsystem). Dank diverser Wrapper kann der HTML5-Code auch auf unterschiedlichsten Plattformen eingesetzt werden, die Games laufen also auch unter Android und iOS. 
  • ProjectAnarchy. Gratis, aber an bestimmt Bedingungen gebunden (siehe Webseite). Gehört zur Physik-Engine Havok, und die gehört zu Intel. Da darf man Qualität erwarten und die wird auch geboten. Vor allem wenn es um 3D-Games geht, versteht sich. Es gibt seit kurzem aber auch ein “2D Toolset”. Bei Intel könnt ihr euch eine Serie von Tutorial-Videos ansehen.
So, und wer es wirklich auf die harte Tour will, kann natürlich einfach Java lernen. Speziell für Möchtegern-Game-Designer hat James Cho, Chefentwickler bei Kilobolt Studios, ein paar sehr schöne, sehr nachvollziehbare Tutorials ins Netz gestellt. Wer tiefer einsteigen will, aber noch keine Ahnung hat, M.U.S.S. hier vorbeischauen.

Game-Engines (zum Teil jedoch mit steiler Lernkurve) habe ich in diesem älteren Posting zusammengetragen. Ein hochprofessioneller Multiplattform-Kandidat ist und bleibt Unity (ebenfalls als Free-Version erhältlich).


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