So, ich sach mal: Georgc3 hat eindeutig zu viel Zeit. Ich bin zwar von Reinhard Klinksiek (formely known as DerSchmuh) einiges an 8Bit-Longplays gewöhnt, aber ZEHN STUNDEN AM STÜCK hat der auch nicht im Programm (soweit ich weiß). Nun ist das aber wirklich ein Spiel, das auch meine Kindheit ruinierte, deshalb poste ich das hier mal. :)
27.11.12
C64-Demo-Coding
Schöner einstündiger Blick hinter die Kulissen der C64-Programmierung, mit Ninja von der deutschen Gruppierung The Dreams. Wer mehr Demos sehen will oder nach Tools sucht, sollte mal bei C64.ch vorbei schauen. Es gibt sogar ein paar Sourcecodes. Was man alles aus einem Commie rauskitzeln kann, sieht man am einfachsten natürlich bei YouTube. An dieser Stelle noch kurz der Verweis zu anderen Postings:
- Haufenweise eBooks zur C64-Programmierung
- Diverse Links zum Thema Cross-Development
- Ein besonders vielseitiges Cross-Dev-Tool
- Einen C64-Sequenzer namens Mssiah
- Und eine Sammlung von Java-Emulatoren
23.10.12
Retro-Development
Hossa! Ich hatte das Thema Cross-Development für 8Bit-Rechner zwar schon am Wickel (C64 Programmierung). Doch nun stolperte ich bei der Suche nach einer SD-Karten-Lösung für den Sinclair ZX Spectrum aber über eine weitere Möglichkeit, über den PC ausgestorbene Hardware zu programmieren: TommyGun heißt das gute Stück und es ist meines bescheidenen Wissens nach das erste universell einsetzbare Integrated Development Environment (IDE) für Rechner wie…
- Schneider CPC (464, 664, 6128)
- Commodore (VC20, C64)
- Enterprise (64/128)
- Jupiter Ace
- MSX 1 (“initial work started but now terminated”)
- Sam Coupé
- Sinclair ZX Spectrum (16K, 48K, +, 128K, +2, +2e, +3)
Update: Bei SourceForge gibt es doch einen aktuelleren Eintrag: Immerhin von November 2011!
6.9.12
DIY Glasplatine
Charles Lohr zeigt hier, wie man eine Platine von Grund auf selbst herstellt. Er kaufte also keine Fotoplatine, sondern nahm einen Objektträger, etwas Kupferfolie (0,003 cm dünn!) und verband die beiden Materialien mit etwas, dass ich noch nicht kannte: UV-Kleber. Den benutzten vor kurzem nur Zahnärzte, nun gibt’s so etwas von der deutschen Firma Bondic – für jedermann.
Was dann folgt, ist im Grunde eine Radierung: Das Ätzen von Kupferplatten wird seit Anfang des 17. Jahrhunderts praktiziert, unter anderem vom Rembrandt. Eisenätzradierungen (mit Essig und Salz) sind sogar schon aus dem Jahr 1513 bekannt.
Was man damals natürlich noch nicht kannte, ist die Toner-Transfer-Methode. Charles braucht also gar keine Fotoplatine mit UV-empfindlicher Schicht, da er den Schaltplan ausdruckt (Laser), aufbügelt (er benutzt zusätzlich einen Laminator) und anschließend mit Wasser freilegt. Durch die Hitze verbindet sich der Lasertoner mit dem Metall, alles andere lässt sich abwaschen und wegätzen. Letzteres erfolgt in einer Eisen-chlorid-Lösung (FeCl).
Nach der Reinigung erfolgt die Bestückung mit den Bauteilen. Charlie benutzt Lotpaste, die er mit einer Heißluftpistole verarbeitet. Könnte mir vorstellen, dass das aber auch mit einem umgedrehten Bügeleisen (als Heizplatte) funktioniert (gemacht habe ich das aber noch nie).
Mehr zum Thema Ätzen von Metallen im nächsten Posting.
20.8.12
Doku: Bottled Life
11.8.12
Galvanoplastik
Mit zuckenden Froschschenkeln begann es, unser Stromzeitalter. Kaum hatte der italienische Anatom Luigi Galvani 1780 dieses Phänomen – und damit die Galvanische Zelle – zufällig entdeckt, folgten die ersten Anwendungen: Alessandro Volta baute 1800 darauf aufbauend mit der Voltaschen Säule die erste Batterie. Damit führten der englische Chemiker William Nicholson und der deutsche Johann Wilhelm Ritter im gleichen Jahr die ersten Elektrolysen durch (Trennung von Wasser in Wasser- und Sauerstoff) und fünf Jahre später benutzte sie Luigi Brugnatelli für die erste Galvanisierung.
1837 erfand dann Moritz Hermann von Jacobi die Galvanoplastik und damit eine Möglichkeit zur Massenproduktion von Büsten und Plastiken. Galvanoplastiken werden nicht gegossen, sondern durch Metallablagerungen per Elektrolyse langsam aufgebaut. Wegen der daraus resultierenden geringen Wandstärken sind sie viel günstiger zu produzieren, vergleichsweise leicht, aber dennoch stabil. Außerdem lassen sich so extrem detaillierte Repliken anfertigen – weshalb diese Technik auch heute noch für die Arbeit von Archäologen und Museen unverzichtbar ist (siehe Video).
Hier ein Arbeitsheft der Landesämter für Denkmalpflege (PDF) mit umfassenden Informationen (175 Seiten!) zum Thema Galvanoplastik.
Elektro-Umrechnungsrad
Leistung berechnen
Um die Leistung zu berechnen, braucht man für dieses Experiment ein Gewicht, das hochgezogen werden soll. Mit Gramm oder Kilo wird man hier jedoch nichts, für die Berechnung benötigt man die Kraft, die notwendig ist, um das Gewicht zu heben. Die misst man in Newton. Im Video kommt ein Newtonmeter zum Einsatz, das braucht man aber nicht. Viel einfacher ist diese Formel:
Kraft (Newton) = Gewicht (kg) x Erdanziehung (g = 9,81 m/sec²).
10g (0,01 kg) ergeben beispielsweise 0,0981 Newton; für 123g müssen 1,20 Newton aufgewendet werden (123/1000 x 9,81). Anschließend kann die Arbeit in Joule berechnet werden:
Arbeit (Joule) = Kraft (Newton) x Strecke (Meter).
Im Video wird dazu einfach ein Bindfaden mit dem Gewicht aufgespult. Die zurückzulegende Strecke wird vorher gemessen. Im Beispiel sind das 2,5 Meter. Schafft es das Windrad, das Gewicht auf 2,5 Meter hochzuziehen, verrichtet es (mindestens) eine Arbeit von ... Joule. Bei 1,20 Newton und 2,5 Metern also beispielsweise 3 Joule. Nun lässt sich die Leistung in Watt ermitteln:
Leistung (Watt) = Arbeit (Joule) / Zeit (Sekunden).
1 Watt = 1 Joule pro Sekunde; bei 3 Joule und einer Zeit von 9 Sekunden (siehe Video) ergibt das 0,33 Watt. Die Kurzformel, die alle obigen Schritte zusammenfasst:
Leistung = Gewicht x 9,81 x Strecke / Zeit (in unserem Beispiel: 0,123 x 9,81 x 2,5 / 9)
Flink in eine Excel-Tabelle eingefügt, kann man mit den Werten herumspielen und sieht: Um die für ein Handy-Netzteil typischen 3,5 Watt (5 Volt, 0,7 Ampere) zu generieren, müssten zwei Kilo in zirka elf Sekunden auf zwei Meter Höhe gehievt werden.
8.8.12
DIY-Batterie (1)
Galvani erzeugte unwissentlich aus zwei unterschiedlichen Metallen und einem Elektrolyt* („Salzwasser“ im Froschschenkel) einen Stromkreis. Er erkannte die Zusammenhänge nicht, legte aber die Grundlage für die Entwicklung Galvanischer Zellen durch Alessandro Volta. Wichtig fürs Verständnis: Die Elektrochemische Spannungsreihe.
*Elektrolyt = Stoffe, die zumindest teilweise als elektrische geladene Atome/Moleküle (Ionen) vorliegen. Beispiel: Essigsäure (schwaches Elektrolyt) oder gelöstes Kochsalz (starkes Elektrolyt). Die wichtigsten Elektrolyte sind entweder Säuren, Basen oder Salze.
Der Vollständigkeit halber hier noch der Hinweis auf einen anderen Energiespeicher, der bereits 1745 entdeckt wurde: Der Kondensator (in Form der “Leidener Flasche”). Das ist allerdings im Gegensatz zur Batterie ein physischer und kein chemischer Speicher.
22.6.12
Galvanisieren
So geht es weiter: Glas-/Plastikbehälter mit Kupfersulfat füllen. Es ist das Elektrolyt, in dem die abzuscheidenden Metall–Partikel gelöst sind. Münze und zu beschichtender Gegenstand in die Wanne legen. Sie dürfen sich unter keinen Umständen berühren, sonst gibt es einen Kurzschluss. Strom einschalten. Nach einiger Zeit erhält der Gegenstand eine Kupferschicht. Eine andere Variante ist das Tampon–Galvanisieren: Hier wird das Elektrolyt mit einem Schwämmchen (Tampon) an das zu behandelnde Teil gebracht. Weitere Infos dazu gibt es auf dieser Seite.
Was geht da vor sich? Bei der Galvanik wird Strom durch ein elektrolytisches Bad geschickt. An der Anode (+) befindet sich das Metall, das aufgebracht werden soll (z. B. Kupfer oder Nickel), an der Kathode (-) der zu beschichtende Gegenstand. Der elektrische Strom löst Metallionen von der Verbrauchselektrode und lagert sie durch Reduktion auf der Ware ab. So wird der zu veredelnde Gegenstand gleichmäßig mit Kupfer oder einem anderen Metall beschichtet. Je länger sich der Gegenstand im Bad befindet und je höher der elektrische Strom ist, desto stärker wird die Metallschicht. Siehe dazu auch der Eintrag zum Thema Galvanoplastik.
Mit Silberleitlack (auch Leitsilber genannt, ca. 5-8€) kann man beliebige Gegenstände elektrisch leitend machen. Ich werde bei Gelegenheit mal testen, welche Mittelchen eventuell auch funktionieren (Lotpaste? "Magnetische" Wandfarbe? Graphitpulver + Kleber?) In der alten Zunft (ca. 1838) der Galvanoplastik ging’s ja auch - ein Modell aus Wachs + Graphitpulver + Elektrolyse = Reiterdenkmal, um es mal kurz zu machen... Tiefschürfendere Infos gibt's u.a. beim Westfalia Versand. Wie man mit ein wenig Bastelei Glasperlen verkupfert, wird auf dieser Seite hervorragend beschrieben.
Update: Ein TOP-Video, der die Vorgänge bestens veranschaulicht!
12.2.12
Dot-Matrix-Graffiti
Ich hatte hier ja bereits den PixelRoller und den LightRoller am Wickel. Deshalb schreibe ich an dieser Stelle mal nicht viel zu dem selbstgebastelten Arduino-Drucker des Gestalters Felix Vorreiter.
Statt dessen erwähne ich lieber den Urvater dieser Idee: Bikes againt Bush bzw. Joshua Kinberg. Der kam 2004 für seine Idee, mit einem Fahrrad durch New York zu fahren und dabei munter Nachrichten an Bush(wähler) auf die Straße zu drucken (mit Kreide!), sogar kurz in den Knast. Dollerweise konnte man ihm sogar per SMS Druckaufträge direkt auf’s Bike senden. Ganz schön cool. Und ganz schön erstaunlich, wie lang das schon wieder her ist. (Hier noch ein Video - ja, liebe Kinder, SO sahen damals ALLE Videos bei YouTube aus). Trotzdem habe ich auf die Schnelle KEINE Bastelanleitung für so ein System gefunden…
UPDATE: Immerhin, es gibt eine Projektseite von J.K. auf dem Server der Kunstschule Parsons. Und dank der Wayback-Machine des Archive.org können wir uns auch heute noch seine Webseite bikesagainstbush.com angucken!
6.2.12
Commodore eBooks!
Ich erwähnte sie zwar bereits in diesem Posting, doch diese Seite verdient wirklich einen eigenen Eintrag: Bombjack.org. Hier gibt es eBooks. Aber nicht irgendwelche, sondern echte Kostbarkeiten aus der guten, alten 8-Bit-Zeit. Bücher, die es nirgendwo mehr zu kaufen gibt und zum großen Teil nie in Deutschland zu kaufen gab. Jim Butterfields Assembler-Einführung ist beispielsweise DER Klassiker schlechthin. Überhaupt sind die alten Rechner aufgrund ihrer übersichtlichen Architektur bestens dazu geeignet, um Programmieren zu lernen. Das fand zum Beispiel auch das "National Museum of Computing" im englischen Bletchley Park: Dort lernen Studenten an alten BBC Micros.
Update: Eine ebenfalls sensationelle Sammlung habe ich gerade bei Scribd gefunden: Es ist vor allem das Paradies für Apple II-Fans, hat aber auch viele originale Spiele-Anleitungen im Angebot. Beispiel gefällig? Wie wäre es mit dem relativ unbekannten, aber schwer beeindruckenden Sea Rogue!
2.2.12
Tesla Spule
17.1.12
Elektro-Knetmasse
Wenn die Göre nicht bald im Fernsehen ist, weiß ich auch nicht. Sylvia zeigt uns heute, wie man leitfähige Knetmasse herstellt – und erklärt ganz nebenbei und in ihrer unnachahmlichen Art das ohmsche Gesetz und so. Erfunden hat sie die “Squishy Circuits” nicht, diese ziemlich geniale Idee stammt von der University of St. Thomas.
5.1.12
Online Video-Editoren
Was vielleicht auch nicht jeder weiß: Video-Schnitt in mittlerweile problemlos per Browser-Applikation möglich. Zur Zeit sind hier zwei Programme führend: Mixmoov und WeVideo. Beides sind Flash-Applikationen, mit denen nicht nur geschnitten, sondern auch Effekte hinzugefügt und die fertigen Filme in diversen Formaten abgespeichert werden können. Sie sind eine Alternative zu iMovie, aber vor allem zu dem (IMHO) unterirdischen Windows Live Movie Maker! Das aus dem wundervollen Aix-en-Provence stammende Mixmoov ist allerdings eine B2B-Lösung, steht also in erster Linie Firmen zur Verfügung, die so einen Service auf ihrer eigenen Webseite anbieten wollen. Weitere Editoren findet ihr bei YouTube.com/create.
4.1.12
Papierkunst
Es verblüfft mich immer wieder, wieviel Zeit, Liebe und Können die großen Papercraft- und Papercut-Künstler (auch richtig weit vorne: Der Däne Peter Callesen) in ihre Projekte investieren. Neben diesem unglaublichen Kurzfilm der Geschwister Martin und Line Andersen sind auch die Werke des Amerikaners Brian Dettmer schwerst beeindruckend. Der “Bücherchirurg” schnitzt aus alten Büchern 3D-Kunstwerke, Seite für Seite. Es sagt, dass der Skulptur später nichts hinzugefügt würde, und seine Werke ohne allzu große Vorplanung, aus dem Bauch heraus entstehen. Das ist angesichts der Beispiele (siehe Link) kaum zu glauben. Aber ich mach’s einfach mal.